IMPULS

Impuls des Geistlichen Teams im Katholischen Pastoralraum Dreieich-Isenburg für Oktober 2025
Das Laubhüttenfest Sukkot und Erntedank
Herbstzeit- Erntezeit
Die Weinlese ist im Gange, das meiste Gemüse und die meisten Früchte in unseren Breitengraden sind geerntet - Zeit fürs Erntedankfest. Da geht es um Dankbarkeit für Früchte, Obst und Wein; aber auch für all das andere in unserem Leben, für das wir Gott dankbar sein sollten - nichts ist selbstverständlich!
Der Herbst ist auch Festzeit im jüdischen Kalender. Denn das Laubhüttenfest, auf hebräisch "Sukkot", ist nach jüdischer Tradition auch ein Erntedankfest. Mit Sukkot feiert man das Ende der Herbsternte (in diesem Jahr vom 6.- 13. Oktober).
Sukkot ist ein langes siebentägiges, unbeschwertes und fröhliches Fest, ein Fest der Freude.
Im Mittelpunkt des Laubhüttenfestes steht die "Sukkah", eine Laubhütte, die gläubige Jüdinnen und Juden zu Beginn der Festzeit aus Ästen und Zweigen, ohne feste Wände, unter freiem Himmel bauen. Damit wird an den Auszug der Juden aus der Sklaverei, aus Ägypten, erinnert, als die Israeliten in provisorischen Behausungen gewohnt haben.
Die Hütten werden mit Obst, Gemüse und mit bunten Girlanden geschmückt. Sie können im Hof, im Garten oder auf dem Balkon stehen. Eine Sukkah kann für eine einzelne Person oder für dutzende von Menschen konzipiert sein.
Die Hütte ist winddurchlässig und steht immer offen. Sie darf nicht verschlossen werden. Dies ist ein Bild für die Sensibilität und die Offenheit gegenüber dem Wirken des Heiligen Geistes, des "Göttlichen Windes".
Wichtig ist, dass man die Sterne sehen kann. Damit wird symbolisiert: Gott schützt besser als jedes Haus aus Stein.
Sukkot ist ein Fest, das von Gott selber seinem Volk als Auftrag gegeben ist;
Levitikus 23,39- 42 Am fünfzehnten Tag des siebten Monats, wenn ihr den Ertrag des Landes erntet, feiert sieben Tage lang das Fest des Herrn! Am ersten und am achten Tag ist Ruhetag. Am ersten Tag nehmt schöne Baumfrüchte, Palmwedel, Zweige von dichtbelaubten Bäumen und von Bachweiden und seit sieben Tage lang vor dem Herrn eurem Gott, fröhlich! Feiert dieses Fest für den Herrn jährlich sieben Tage lang! Das gelte bei euch als ewige Satzung für eure Generationen. Ihr sollt dieses Fest im siebten Monat feiern. Sieben Tage sollt ihr in Hütten wohnen. Alle Einheimischen in Israel sollen in Hütten wohnen....
Die Laubhütte ist ein Sinnbild für den umfassenden Schutz und die gnädige Bewahrung Gottes, nicht nur während der 40jährigen Wüstenwanderung, sondern ganz allgemein während unseres irdischen Daseins.
So erinnert Sukkot daran, dass man in irdischen Besitztümern keine Sicherheit, keinen festen Halt finden kann. Nur bei Gott gibt es wirklichen Schutz und einen sicheren Zufluchtsort.
Sukkot soll an die Abhängigkeit von Gottes Versorgung erinnern, an Unbeständigkeit, Zeitlichkeit und Vergänglichkeit, aber auch daran, das Leben in Freude und Fröhlichkeit zu feiern.
Vielleicht kann das kommende Erntedankfest uns so mit Freude und Dank zu Gott erfüllen, dass wir am liebsten Ihm zu Ehren "eine Hütte bauen" und mit anderen feiern wollen!
Für das „Geistliche Team“ im Pastoralraum Dreieich-Isenburg
Ilona Hottinger