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Alle Jahre wieder - Weihnachten mal grün:Der Hahnenschrei im Dezember 2024

Weihnachten ist das Fest der Liebe und des Schenkens. Jesu Ankommen in der Welt ist Gottes Geschenk an uns Menschen – Grund zum Feiern und Anlass, uns mit Geschenken gegenseitig eine Freude zu bereiten. Und: Weihnachten ist das Fest der Verschwendung, der riesigen Müllberge und der Millionen von abholzten Weihnachtsbäumen. Unsere Art und Weise, dieses große Fest zu feiern, hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Stellt sich also die Frage: „Wie können wir möglichst umweltverträglich Weihnachten feiern?“
Datum:
So. 22. Dez. 2024
Von:
Verena Stenger

Was ist eigentlich das Problem?

Geschenke auspacken macht großen Spaß und gehört einfach zu Weihnachten dazu. Die Geschenke sollen natürlich richtig viel hermachen, denn schöne Geschenkverpackungen schaffen schöne Momente. Leider herrscht jedoch oft ein Chaos aus Geschenkpapier unter dem Weihnachtsbaum, das unmittelbar nach der Bescherung direkt wieder im Müll landet. Mit 19 Millionen Tonnen, das sind 230 Kilogramm pro Kopf, ist der jährliche Papierverbrauch in Deutschland der größte weltweit. Ganz genau wissen wir nicht, wieviel zusätzlicher Müll bei uns durch Geschenkpapier an Weihnachten anfällt, aber der Mond ließe sich vermutlich damit erreichen, wenn man es aneinanderreihte.

Geschenkpapier ist jedoch nicht das einzige, was rund um Weihnachten weggeworfen wird. Ungefähr 23 bis 25 Millionen Weihnachtsbäume stehen jedes Jahr in deutschen Wohnzimmern und landen nach dem Fest auf dem Müll. Hinzu kommt, dass diese auf Weihnachtsbaumplantagen angepflanzt wer-  den, auf denen häufig Pestizide zum Einsatz kommen, die die Umwelt belasten.

Ökologisch gesehen ist auch der Kaufrausch an Weihnachten eine Katastrophe. Viel zu viele Geschenke, die am Ende größtenteils gar nicht genutzt werden oder gleich auf dem Müll landen. In übermäßigen Mengen werden an Weihnachten auch Lebensmittel gekauft und zubereitet, von denen viele Reste übrig bleiben. Darüber hinaus bestehen die Weihnachtsmenüs zum größten Teil aus Fleischgerichten.  

Was können wir tun? Ein paar Anregungen für unser Weihnachtsfest:

Nachhaltige Geschenkverpackungen

Unnötigen Abfall einsparen, indem das genutzt wird, was ohnehin schon da ist, oder wiederverwendbar ist, z.B.

  • alte Zeitschriften, Zeitungs- oder Kalenderseiten, Comics, Stadtpläne, Notenblätter, Kinderzeichnungen, alte Verpackungskartons von z.B. Handmixer und Rasierer, gebrauchtes Geschenkpapier
  • Stoffe und Stoffsäckchen, Geschirrhandtücher
  • Blechdosen, Einmachgläser
  • Schnüre aus Naturfasern oder Wollreste statt Geschenkband aus Plastik
  • Naturmaterialien wie Zapfen, Zweige, Nüsse als Deko

Oh Tannenbaum

  • auf den Baum verzichten und stattdessen einen Weihnachtsstrauß mit Tannenzweigen oder einen kreativen selbstgebauten „Baum“ aus Naturmaterialien aufstellen
  • wer nicht auf den Baum verzichten möchte, kauft am besten einen Baum aus ökologischem Anbau oder aus heimischen Wäldern beim Förster oder bei privaten Waldbesitzern
  • Bäume im Topf oder Plastikbäume sind keine wirkliche Alternative: erstere werden durch die warme Zeit im Zimmer oft stark geschädigt und letztere haben auch bei mehrjährigem Gebrauch eine schlechte Ökobilanz
  • Baumdeko aus natürlichen oder recycelbaren Materialien statt Lametta oder beschichteten Christbaumkugeln, z.B. Stroh-, Papier-, Häkelsterne, Figuren aus Ton oder Salzteig, Früchte, Walnussschalen, Tannenzapfen, Zimtstangen
  • Deko mit anderen tauschen, wenn der Weihnachtsbaum mal anders aussehen soll
  • stromsparende LEDs als Beleuchtung
  • Baumkerzen aus natürlichen bzw. nachwachsenden Rohstoffen statt Paraffin (Erdölprodukt), wie z.B. Bienenwachs oder Rapsöl

Weniger ist mehr

  • schöne und sinnvolle Geschenke kaufen, die dem Beschenkten Freude bereiten
  • gemeinsame Zeit verschenken
  • Festtagsgerichte ohne oder mit weniger Fleisch zubereiten
  • Essensreste nicht wegwerfen, sondern einfrieren, zu neuen Rezepten verarbeiten oder spenden (z.B. Tafel, Foodsharing)

Zum Schluss

Mit diesem Hahnenschrei zu Weihnachten geht unser „grünes Jahr“ zu Ende – und damit der Selbstversuch, ein Jahr möglichst umweltfreundlich zu leben. Jeden Monat stand ein anderes Thema im Fokus verbunden mit der Frage nach mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Essen, Kleidung, Garten, Mobilität, Urlaub, Wasser, Wohnen – dies waren nur einige der Bereiche, die wir unter die Lupe genommen haben. Vielleicht haben auch Sie ein paar Anregungen erhalten und Veränderungen vorgenommen, die Sie auch über dieses Jahr hinaus beibehalten.

 

Ein fröhliches Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und alles Gute für 2025 wünscht
das Umweltteam der Pfarrgruppe Zaybachtal!

 

© Die Idee für das „grüne Jahr“ stammt von Jennie Sieglar, ehemalige Moderatorin der logo!-Kindernachrichten. Sie hat ihre Erfahrungen in dem Buch Umweltliebe: Wie wir mit wenig Aufwand viel für unseren Planeten tun können (Piper, 2019) niedergeschrieben.

Weitere Quellen:

 

Kontakt: Umweltteam Pfarrgruppe Zaybachtal, Pastoralraum Mainz-Mitte-West: umweltteam@pfarrgruppe-zaybachtal.de