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Das bisschen Haushalt - umweltbewusst reinigen:Der Hahnenschrei im November 2024

In den eigenen vier Wänden möchten wir es sauber haben – aber auch das Putzen, Waschen und Spülen kann, etwa durch den Einsatz von Chemikalien und „stromfressenden“ Elektrogeräten, zu einer erheblichen Belastung der Umwelt beitragen. Stellt sich also die Frage: „Wie können wir im Haushalt auf die Umwelt achten und die Haushaltsführung nachhaltig gestalten?“
Datum:
Mo. 25. Nov. 2024
Von:
Verena Stenger

Was ist eigentlich das Problem?

2021 haben in Deutschland private Verbraucher*innen etwa 1,5 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel gekauft. Die Stoffe aus diesen Produkten gelangen trotz Kläranlage teilweise über das Abwasser in die Umwelt und können Gewässerorganismen schädigen. Hinzu kommen ein teils enormer Energie- und Wasserverbrauch sowie eine zunehmende Menge an Abfall. Viel zu viel Bioabfall, aber auch Wertstoffe wie Altpapier, Altglas, Alttextilien, Elektroaltegeräte landen überdies in der Restmülltonne, so dass diese nicht wiederverwertet werden können.

Was können wir tun? Ein paar Anregungen für unseren Alltag:

Ob putzen, waschen, spülen - im umweltbewussten Haushalt gilt: weniger ist mehr. Weniger Wasch- und Reinigungsmittel, weniger Energie- und Wasserverbrauch, weniger Müll.

Schadstoffe vermeiden

  • Mechanische Hilfsmittel statt Chemiekeulen: Umweltfreundlicher putzt es sich mit Unterstützung von Reinigungshilfen wie Mikrofasertüchern, Bürsten, Fensterabziehern oder Saugglocken.
  • Frischen Schmutz gleich entfernen, eingetrockneten Schmutz in Wasser einweichen, Wassertropfen in Badewanne und Dusche gleich entfernen, um Kalkflecken zu verhindern und Schimmel vorzubeugen.
  • Richtig dosieren: an Dosierungsanleitung auf der Verpackung halten.
  • Anzahl der Wasch- und Reinigungsmittel reduzieren: Allzweckreiniger, Handspülmittel, Küchenreiniger/ Scheuermilch und ein saurer Sanitärreiniger auf Basis von Zitronensäure reichen völlig aus, um Küche und Bad sauber zu halten. Verzicht auf Weichspüler.
  • Umweltfreundliche Wasch- und Reinigungsmittel kaufen, z.B. mit dem Blauen Engel oder der EU-Umweltblume. Verzicht auf Desinfektionsreiniger, chlorhaltige Sanitärreiniger, ätzende WC-Reiniger mit anorganischen Säuren, chemische Abflussreiniger und Weichspüler. Umweltschonend ist das Waschen nach dem Baukastenprinzip, bei dem ein Basiswaschmittel je nach Bedarf mit Bleichmittel und Enthärter ergänzt wird.

Energie und Wasser sparen

  • Effiziente Geräte anschaffen: langlebige und energiesparende Spül- und Waschmaschinen kaufen; ältere Modelle reparieren, da die Herstellung neuer Geräte viele Ressourcen verbraucht, vor allem Elektronik.
  • Waschmaschine und Geschirrspüler voll beladen.
  • Eco-Programme nutzen: diese waschen und spülen zwar länger, ziehen aber auch signifikant weniger Strom.
  • Nicht zu heiß waschen und spülen: bei niedrigen Temperaturen wird weniger Strom verbraucht und Wäsche und Geschirr werden auch sauber.
  • Waschen nur, wenn nötig: Nicht jedes Kleidungsstück muss nach einmaligem Tragen gewaschen werden. Oft reicht es, Kleidung zu lüften und nochmal zu tragen.
  • Vorbehandlung statt Vorwäsche: Hartnäckige Flecken mit Gallseife oder Fleckentferner vorbehandeln.
  • Wäsche an der Luft trocknen: Auf nicht notwendige Geräte mit hohem Stromverbrauch, wie z.B. Wäschetrockner, verzichten.

Müll vermeiden, trennen, verwerten

  • Weniger Müll: Lebensmittel bedarfsgerecht kaufen, Verzicht auf Papier- und Plastiktüten, Mehrweg und Nachfüllpackungen statt Einweg, kaputte Dinge reparieren.
  • Zweitverwerten: zerschlissene Bauwollkleidung und Geschirrtücher als Ersatz für Küchenrollen oder als Putzlappen verwenden.
  • Richtig trennen und entsorgen: Müll lässt sich nur aufbereiten und wiederverwenden, wenn wir die Materialien sauber voneinander trennen. Was in welche Tonne gehört unterscheidet sich regional – daher am besten beim Entsorger erkundigen oder auf der Mülltonne nachlesen.