Das Prinzip „Teilen“ und die Liebe zur Schöpfung :Der Hahnenschrei zu Sankt Martin

Das gemeinschaftliche Nutzen von Dingen, das Teilen von Gebrauchsgegenständen oder auch Lebensmitteln, ist ein wichtiger Ansatz, um Konsum nachhaltiger zu gestalten. Teilen statt besitzen – dieser Grundgedanke kann in vielen Lebensbereichen eingesetzt werden.
Carsharing
Am Beispiel des Carsharings lässt sich das enorme Potenzial gemeinschaftlich genutzter Fahrzeuge gut erkennen. Carsharing bietet ein flexibles Angebot an Autos für unterschiedliche Zwecke – ganz ohne den Besitz eines eigenen Pkw. Das Teilen von Fahrzeugen bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Es entlastet die Umwelt, schont den Geldbeutel, spart Ressourcen und trägt zur Energieeinsparung im Verkehr bei.
Aus ökologischer Sicht sprechen vor allem die CO₂-Einsparungen sowie der geringere Materialverbrauch bei der Fahrzeugproduktion für den Umstieg auf geteilte Autos. Besonders in Städten, in denen Carsharing problemlos mit anderen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr kombiniert werden kann, stellt es eine echte Alternative zum eigenen Auto dar.
Laut Umweltbundesamt wächst die Zahl der Menschen, die Carsharing nutzen, kontinuierlich. Zwischen 2011 und 2022 hat sich die Zahl der registrierten Nutzerinnen und Nutzer sogar verzwölffacht.
Foodsharing

Zuviel eingekauft, gekocht oder die Ernte so erfolgreich, dass sie kaum zu verwerten ist? Dann besteht die Möglichkeit, die Lebensmittel an Nachbarn zu verschenken oder in einem der Fairteiler von foodsharing zu verteilen und anderen damit eine Freude zu machen. Wertvolle Lebensmittel landen so nicht im Abfall.
foodsharing ist eine deutschlandweite Initiative gegen Lebensmittelverschwendung. Seit über zehn Jahren sind Ehrenamtliche regelmäßig nach Ladenschluss unterwegs, um die aussortierten Lebensmittel in Supermärkten und Lebensmittelgeschäften einzusammeln und weiterzuverteilen. Bei uns in Mainz erfolgt dies über die offenen Fairteiler-Schränke oder aber über Sharing-Apps der Mainzer Ortsteile.
Nähere Informationen: https://www.foodsharing-mainz.de/
Kramsharing
Viele Gegenstände, die wir zu Hause besitzen, werden nur selten genutzt. Oft liegen sie unbenutzt in Regalen oder Schränken – wie häufig braucht man tatsächlich die Bohrmaschine, den Entsafter oder das Fondue-Set?
Indem wir Dinge teilen, anstatt sie zu besitzen, schonen wir natürliche Ressourcen und gehen sparsamer mit den vorhandenen Rohstoffen um.
Moderne Sharing-Apps oder Online-Plattformen erleichtern diesen Austausch. Sie bringen Menschen zusammen, die etwas verleihen möchten, mit denen, die es gerade benötigen – sei es Werkzeug, Haushaltsgeräte oder Freizeitartikel. So lassen sich Kosten sparen, Platz schaffen und gleichzeitig Umwelt und Klima entlasten.
Teilen zum Wohle der Umwelt, zum Wohle unser aller
Wenn wir also in diesen Tagen die Kinder mit ihren leuchtenden Laternen durch die Straßen ziehen sehen im Andenken an den heiligen Martin, der seinen Mantel mit dem frierenden Bettler teilte, so mögen wir einen Moment innehalten, um über unseren eigenen Umgang mit Besitz, Mitmenschlichkeit und Gemeinschaft nachzudenken.
Quellen:
Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ, "Kreislaufwirtschaft: Sharing – der Gedanke des Teilens", https://www.wir-leben-nachhaltig.at/sharing-der-gedanke-des-teilens/ (abgerufen am 9.11.2025)
Umweltbundesamt, „Car-Sharing“, https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr/nachhaltige-mobilitaet/car-sharing#angebotsformen-des-car-sharing (abgerufen am 9.11.2025)