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Inspirierende fiktive Pressekonferenz der Pfarrei „Kath-Kirche-im-Odenwald“ zur Dekanatsfortbildung:Mit Geist gestaltet - von Möglichmachern und unermesslicher Weite

Presseraum
Datum:
19. Feb. 2021
Von:
Willi Weiers | Büro des 2028er Pastoralraums „Kath-Kirche-im-Odenwald“

Teilnehmer der Pressekonferenz am 19. Februar 2028

Koordinatorin für den Pastoralraum „Kath-Kirche-im-Odenwald“
Verwaltungsleiterin
Leitender Pfarrer der Pfarrei „Kath-Kirche-im-Odenwald“

Damen und Herren der Pastoralraumkonferenz als zentralem Beteiligungsgremium: alle Priester und Diakone, Pastoral- und Gemeindereferent*innen und viele weitere kirchliche Mitarbeiter*innen. Alle Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungsräte. Vertreter*innen der Orte, an denen wir wirken

Vertreter der Presse, des Regionalfernsehens und -rundfunks, der Bistumszeitung, die Social Media-Teams, Öffentlichkeitsarbeiter des Odenwaldkreises, des evangelischen Dekanates und der Kommunen im Odenwaldkreis, des Rates-der-Religionen, des Diakonischen Werkes, der Arbeiterwohlfahrt und Gewerkschaften, der Parteien.

Begrüßung - mit Geist gestalten

Herzlichen Dank für die Einladung zu dieser Pressekonferenz. Wir sind sehr gespannt auf Ihre Antworten. Was werden Sie beleuchten, welche "Leitplanken" hatten Sie sich gegeben?

Wir freuen uns über das starke Interesse der Medien! Seit zwei Jahren leben und handeln wir nun in dem Rahmen, den wir während des großen Zukunftsprogramms „Odenwälder Pastoraler Weg“ selbst gestaltet haben. Erinnern wir uns: massive stattfindende und noch abzusehende Veränderungen bei Finanzen, Personal, unseren Gemeindemitgliedern und unserer Glaubenspraxis haben seit 2019 zu intensiven Gesprächen und vielen Aha-Situationen geführt. In den sieben Folgejahren haben wir gerungen, geplant und umgesetzt.

Und hier sind wir jetzt: stolz auf das Erreichte und sehr, sehr dankbar, dass wir den schmerzhafteren Weg eingeschlagen und in die Zukunft gedacht haben und nun sehr erfolgreich damit sind. Lassen Sie uns den Erfolg und den Weg dahin beleuchten.

Wir haben uns konsequent an den Grundprinzipien orientiert:
• Teilhabe ermöglichen,
• uns an dem orientieren, was die Menschen brauchen und
• Zusammenarbeit mit uns und um uns herum so intensiv wie noch nie zu praktizieren.

Offenheit, unsere eigenen Grenzen einreißen, wirklich einladend zu werden und entgegen aller Traditionen zusammen zu arbeiten, das hat von allen viel abverlangt. Kurz gesagt: es war ein typischer Veränderungsprozess mit Euphorie und Ablehnung, dem Tal der Tränen, Ausprobieren und schließlich Akzeptanz und dem Willen zum Machen.

Möglichmacher

FRAGE: Bei der Vorstellung der Teilnehmer dieser Pressekonferenz haben wir bereits einen Eindruck von der Vielfalt bekomemn können. Aber die Frage liegt nahe - ist der Pfarrer mit seinem Kirchturm weiter der Dreh-und Angelpunkt des gemeindlichen Lebens?

ANTWORT: Wir mussten lernen, dass Begriffe hilfreich oder irritierend sein können. Deshalb auch heute nochmals laut und deutlich: eine Pfarrei ist vor allem eine Verwaltungseinheit, deren Hauptaufgabe es ist, Zusammenarbeit zu ermöglichen, für ausreichende Strukturen zu sorgen und den Alltag vor Ort einfach und zweckmäßig zu gestalten. Auch gestaltet die Pfarrei das seelsorgerische Tun vor Ort mit. Sie leitet an, unterstützt bei der Arbeit und ermöglicht Einblicke und Ausblicke und das gemeinsame Lernen voneinander. Wir hatten und haben das Glück, an dieser Stelle Menschen zu haben, die in großen Räumen denken, planen und umsetzen können.

Dazu gehört die administrative Schnittstellenfunktion zum Bistum (BO) wie auch die zentrale Organisation und Abwicklung von Verwaltungsaufgaben, diese soweit es geht von Fachleuten erledigen zu lassen und damit die vielen Ehrenamtlichen und wenigen Hauptamtlichen vor Ort zu entlasten. Wir rechnen dazu das Finanzwesen, die Liegenschaften, Fortbildungen, Personalangelegenheiten, Arbeitsschutz und Präventionsarbeit sowie die Koordination der Öffentlichkeitsarbeit. Dies leistet hervorragend unsere Verwaltungsleiterin mit ihren vielen Ansprechpartnerinnen.

Der Leitende Pfarrer hat eine ähnliche koordinierende Aufgabe im kollegialen Miteinander des sehr kleinen hauptamtlichen Pastoralteams. Das Team wendet bereits äußerst erfolgreich die beschriebenen Gestaltungs- und Handlungsgrundsätze auf die Bereiche Gottesdienste, Katechese und Sozialpastoral an. Unser Leitender Pfarrer hat sich zutiefst dem kollegialen und Teilhabe-Prinzip verpflichtet, trägt die Entscheidungen des Teams und verantwortet sie in allen Fällen, die ihm noch durch das Kirchenrecht alleine zugeschrieben sind. Durch diese Team-Konstellation wurde die alte Pfarrer-Zentriertheit aufgehoben und Hierarchien im Team ad acta gelegt. Diese Position kann leider noch nicht von einer Frau ausgefüllt werden, obwohl es hierfür zwei sehr geeignete Damen gab, die aufgrund ihrer Begabung, Kenntnisse und Erfahrung Idealbesetzungen gewesen wären. Während des Veränderungsprozesses stand unserem Leitenden Pfarrer eine Koordinatorin als „Prozessberaterin Veränderungsmanagement“ zur Seite.

 

Eckpfeiler in der Weite des Odenwaldes

FRAGE: Bei aller Geistlichkeit, die Krux (erlauben Sie das Wortspiel) ist doch der Alltag im Odenwald mit den riesigen Entfernungen. Wie haben Sie es denn geschafft, hier eine zeitgemäße und dem Bedarf entsprechende Lösung zu finden?

ANTWORT: „In großen Räumen denken und handeln“ – das passt natürlich perfekt auf unsere Weite des Odenwaldes. Die beeindruckenden Entfernungen hatte unser Bischof bei seiner Antrittstour im Reisebus am eigenen Leib erfahren dürfen. Das haben wir aufgegriffen. Die Menschen in und um unsere Pfarrei brauchen Anlaufstellen. Andererseits haben wir weniger Hauptamtliche und Verantwortung tragende Ehrenamtliche und auch weniger Gebäude oder Büros. Deshalb haben wir einige Eckpfeiler gesetzt. Besitzstandswahrung und alte Pfründe spielten keine Rolle.

Alle Hauptamtlichen wohnen und arbeiten verteilt in der Pfarrei und decken so die geografische Weite ab. Aufgrund vieler aufgegebener Pfarrhäuser wohnen sie in üblichen Wohnungen. Home-Office für regelmäßige Büroarbeiten ist Standard. Die früheren Pfarrbüros sind auf zwei Vor-Ort-Büros mit sich ergänzenden täglichen Öffnungszeiten von morgens bis in den Abend reduziert. Ein fahrendes Pfarrbüro in einem entsprechend ausgestatteten Boni-Bus versorgt alle anderen Kommunen nach einem regelmäßigen, verlässlichen Fahrplan. Hierzu ergänzend hat das Pastoral-Team Vor-Ort-Treffpunkte in den Kommunen nach Absprache und vor allem nach festem Turnus eingerichtet.

Wir haben entsprechende Arbeitsmittel bereitstellen können. Alle Hauptamtlichen (incl. Pfarrbüro) arbeiten in einem virtuellen Büro zusammen und sind für mobiles Arbeiten geschult und ausgerüstet. Alle Unterlagen sind weitmöglichst elektronisch und für das gesamte Team zentral gehalten.

Die durchgehende Erreichbarkeit zu ortsüblichen Geschäftszeiten ist durch die Telefontechnik ermöglicht. Emails gehören zu den wichtigsten Kommunikationskanälen. Postein- und Abgang ist zentralisiert, Packstationen werden genutzt. Durch die Fahrten in die Kommunen ist die Weiterleitung sichergestellt. Insbesondere das Engagement unseres Pastoralteams, auch solche profanen Alltagserledigungen anzunehmen, hat sich als äußerst hilfreich erwiesen. Die Menschen in und um unsere Pfarrei haben uns das vielfach gesagt, wie gut wir nun erreichbar sind und wie kompetent beraten und geholfen wird.

Vier Wände und Neuland

FRAGE: Die Zahl der Katholiken schrumpft rapide, Sie brauchen deshalb weniger Räume. Wie sind Sie damit umgegangen? Und gleich anschließend - sind Sie Kooperationen eingegangen, um noch das Beste aus der Situation zu machen?

ANTWORT: Die Gebäudefrage hatten wir bereits angesprochen. Dies war eines der heißesten Themen. Wir konnten es lösen, durchaus gab es Frust und zerbrochenes Porzellan, aber nun passt es. Wir haben alle veräußerbaren Pfarrhäuser verkauft, die bisherigen Bewohner konnten in geeignete Wohnungen umziehen. Die Gemeinschaftsräume in und an den Kirchen haben wir so gestaltet, dass sie für Vor-Ort-Termine und Besprechungen geeignet sind, unter anderem haben wir die Ausstattung für ortsunabhängige Telefon- und Videokonferenzen ermöglicht. Bei den Kirchenräumen selbst haben wir die ersten Schritte zur geeigneten Mehrfachnutzung getan, es bleibt aber noch einiges zu tun. Die Gemeindesäle konnten nach einigen technischen und organisatorischen Vorbereitungen erfolgreich in das kommunale Raumangebot eingebunden werden. Dadurch konnten wir gewohnte Bezugspunkte aufrechterhalten, attraktiver machen und gleichzeitig langfristig den Kostenaufwand reduzieren. Durch die Einbindung in das kommunale Angebot konnten wir sehr zum Miteinander aller Menschen Vor-Ort beitragen.

Katechetisches Neuland

Durch unsere Diasporasituation, nur 16% Katholiken, ist uns ökumenische Zusammenarbeit nichts Neues. Wir konnten sie noch intensivieren! Konfessionsübergreifende Themen, wie Weltgebetstag, Friedensdekade, Friedenslicht, Fastenzeit, Adventszeit, Unsere Erde (Nachhaltigkeit und Klimawandel, Schonen der Ressourcen), kulturelle und musikalische Ereignisse packen wir nun immer gemeinsam an und bringen unsere Stärken ein. Äußerst beachtenswert ist das katechetische Neuland, welches das Pastoralteam und Katechet*innen durch eine christliche konfessionsübergreifende Vorbereitung für Kommunion/Firmung/Konfirmation, Trauungen und Trauerfeiern und insbesondere auch Glaubensgesprächskreise erfolgreich beackert. Diese sehr anspruchsvolle Herangehensweise wurde kirchenintern kontrovers betrachtet, fand aber sehr ermutigende Resonanz bei den vielen Teilnehmer*innen. Der „Rat der Religionen“ hat wichtige Impulse gegeben und die Offenheit im Denken gefördert.

Ebenerdig

FRAGE: Nochmal zurück zur "Geistlichkeit" - wie schaffen Sie es, die Menschen in den Gemeinden in ihrem irdischen Alltag zu erreichen?

ANTWORT: Ebenerdig, ohne Schwellen im Weg handeln seit jeher unsere Öffentlichen Büchereien, die wir gerne tragen. Ohne weiteres Zutun half uns dieser Aktivposten, Menschen Teilhabe zu ermöglichen. Lesen können, Texte verstehen, Ermutigung, Trost, Inspiration und Unterhaltung auf der einen Seite. Unterstützung für Familien, Alleinerziehende und Alleinstehende und insbesondere Kinder auf der anderen Seite. Für die Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenslagen in einer modernen, demokratischen und inklusiven Welt. Durch die engen Kontakte mit Schulen und Kindertagesstätten, Vereinen, Sozialeinrichtungen und Leser*innen aller Konfessionen, Herkunft und Bildung quer durch alle Milieus ermöglichen die Büchereien vorbildlich die Teilhabe.

Wir haben auch noch mehr über „ebenerdig“ gelernt: die Menschen dort abholen, wo sie im Alltag sind. Dazu helfen insbesondere die Caritas und die Arbeitsnehmerseelsorge und Kolping mit ihren Projekten. Sie sind die Erfahrenen, die wir nun bei ihren Projekten unterstützen und sie Vor-Ort bringen. So entsteht eine Win-Win-Situation zum Wohle der Zielgruppen. Die Ehrenamtlichen werden so gecoacht und vor Überforderung geschützt. Auf diese Art und Weise machen wir caritative Themen zu einem längst überfälligen Schwerpunkt unseres Engagements. Wir haben noch einiges vor uns.

Eine besondere Rolle spielt die Erwachsenenbildung. Unser steiniger Weg durch den Veränderungsprozess hat gezeigt, dass nicht nur Gebete helfen, sondern auch solide Fortbildung. Für unsere Hauptamtlichen erwarten wir das von deren Arbeitgeber, dem Bistum, im Rahmen eines Personalentwicklungskonzepts. Für die Ehrenamtlichen ist das gleichermaßen wichtig. Neue Arbeitsweisen der Zusammenarbeit, der Priorisierung, des Entwickelns und Durchführens kleiner Projekte bedarf der Begleitung und Fortbildung. Für beide Zielgruppen muss das abge-stimmt, Hand-in-Hand geschehen. Es hat sich bei uns gezeigt, dass sehr fähige Menschen als Engagierte neu mit eingestiegen sind. Sie bei der Stange zu halten und alle gemeinsam zum erfüllenden Gemeindeleben zu bringen, kann die Erwachsenenbildung mit neuen Konzepten und Maßnahmen vor Ort ermöglichen.

Engagierte

FRAGE: Wir kennen die Katholische Kirche als 2000 Jahre alten hierarchisch gesteuerten Tanker, gegen den die Arche Noah als schnittig bezeichnet werden könnte. Ist Zusammenarbeit inzwischen das "neue Normal"?

ANTWORT: Zurück zum Anfang unseres Berichts: „Zusammenarbeit ermöglichen, für ausreichende Strukturen sorgen und den Alltag vor Ort einfach und zweckmäßig zu gestalten“, das ist die Aufgabe der Pfarrei. Wer macht das? Das Pastoralteam. Aha. Und den Rest erledigt…? Das sind wir alle! Genau dort, wo wir sind und sein können und wollen. Man nennt uns auch ehrenamtlich Engagierte. Mit unseren Fähigkeiten engagieren wir uns gestern, heute und hoffentlich auch morgen. Wir sind nicht mehr lebenslänglich dabei. Wir haben im Laufe des Veränderungs-prozesses gezeigt, dass wir gerne in großen oder kleinen Projekten unterwegs sind. Wo es uns aber langweilig wird, wo wir überfordert oder ausgenutzt werden, da „hört der Spaß auf“. Leider war das auch bei unserem Odenwälder Pastoralen Weg hin und wieder zu beobachten. Fairness ist gefragt. Hier müssen wir weiter zusammen lernen.

Wir denken inzwischen über unseren Kirchturm hinaus. Wir haben in den letzten Jahren erkannt, wie kraftvoll Zusammenarbeit ist: in der Katechese, bei Veranstaltungen, beim gemeinsamen Lernen, Planen und Durchführen. Wir haben zusammen ein größeres Gewicht in der Öffentlichkeit, können unsere begrenzten Ressourcen besser nutzen und haben mehr Spaß dabei. Wir agieren lokal wo es angebracht ist, aber immer (!) zusammen, wo es dadurch mehr bringt. Dies war eine der steilsten Strecken auf unserem Pastoralen Weg, weg vom Kirchturmdenken, hin zum regelmäßigen Austausch, Inspirieren, Geben und Nehmen. Wir haben das möglich gemacht durch eine fantastische Leistung unseres Pastoral-Teams mit dem Steuerungsteam. Dieses Team war sehr hilfreich und sogar vom Prozess vorgesehen. Wir haben es interdisziplinär nach erforderlichen Fähigkeiten besetzt, nicht nur nach Geschäftsordnung.

Das Team hat regelmäßige Treffen, virtuell aufgrund der großen Distanzen in der Pfarrei und zumindest zweimal im Jahr auch Vor-Ort, für alle Engagierten ins Leben gerufen und herausragend moderiert. Ebenso haben sie dem Pfarreirat bei einem angemessenen Selbstverständnis geholfen. Der Kirchenverwaltungsrat versteht sein Handeln nun als Teil des Auftrags des Pfarreirates. Die Ortsbeiräte der einzelnen Gemeinden sind rundum vernetzt und haben das Ganze mit im Blick. Soviel wie möglich übergreifend und so viel wie nötig lokal, und das ist recht viel. Vielerorts sind so neue ökumenische Projekte entstanden, die mit Vielfalt die Menschen im Odenwald erreichen, das Glaubensleben bereichern und den Horizont erweitern.

Abhängig

FRAGE: Wir kennen die ständigen Interventionen aus Rom, Sie werden an einer sehr kurzen "Leine gehalten". Sicher gibt es bei allem Erfolg weitere Problemfelder. Welche Punkte würden Sie hier nennen?

ANTWORT: Bei aller lokalen Vernetzung und unserem Erfolg damit haben wir natürlich auch positive und nicht so positive Abhängigkeiten. Wichtigster Berührungspunkt dabei ist die Bistumsebene. In diese Richtung haben wir schon frühzeitig klare Forderungen erhoben: Personalentwicklungskonzept, moderne flexible IT-Unterstützung, Schnelligkeit, Agilität und sich-in-die Schuhe-der-Ehrenamtlichen versetzen können. Komplett vergeblich war
unser Bemühen, eine weltliche Sprache in Wort und Schrift zu erreichen. Der hierarchische geprägte hochherrschaftliche Kanzlei-Stil macht oft Verbundenheit schwer. Die Bistumsebene hat in all diesen „Querschnittsbereichen“ auch noch nach Jahren deutlichen Aufholbedarf. Zwischen Pfarrei- und Bistumsebene wurde frühzeitig die Ebene der „Region“ gebildet. Dort waren zu Beginn einige wenige Mitarbeiter*innen angesiedelt, die fallweise Unterstützungsangebote für Pfarrei und Gemeinden anbieten sollten. Wir haben das maximal genutzt und frühzeitig Rückmeldungen über den tatsächlichen Nutzen gegeben.

Die nicht so positiven Abhängigkeiten? Das ist ganz einfach das Bild, das die Katholische Kirche mit Skandalen und Intrigen, Macht-Missbrauch und Entrücktheit bietet. Wir konnten dem mit unwahrscheinlich viel Aufwand ein sehr wohlwollend aufgenommenes positives Bild in unserer Region entgegensetzen.

Unermessliches Fazit

FRAGE: Sie haben in Ihrer Aufmerksamkeitskampagne zum Odenwälder Pastoralen Weg auf StarTrek und "die unermessliche Weite" und die "ungeahnten Möglichkeiten" aufgesetzt. Welches Fazit ziehen Sie nun zusammenfassend im Jahr 2028?

ANTWORT: Wir haben gleich zu Beginn das „Eine Pfarrei“-Modell „unter Schmerzen“ geboren. Es war nicht einfach, zu einem gemeinsamen Verständnis von der Zukunftsfähigkeit und den Vorteilen des „Ein-Pfarrei-Modells“ zu kommen. Rückwirkend betrachtet war die Entscheidung sehr richtig. So konnten gleich von Anfang an Grundlagen für nachhaltige Strukturen gelegt werden. Sowieso absehbare künftige Einschnitte bei Mehr-Pfarrei-Modellen konnten vermieden werden. So haben wir nun angemessen wenige Fachleute an zentraler Stelle. Vor allem haben wir glücklicherweise sofort darauf hingearbeitet, möglichst viel „pastorales Personal“ für die unermesslich weite Fläche des Odenwaldes zu bekommen. Weitgehend frei von administrativen Aufgaben kann sich dieses hochgradig vernetzt dem Alltag der Menschen und ihren Bedürfnissen widmen. Massive Synergien, angemessener und schonender Einsatz unserer Ressourcen Mensch und Zeit. Ein großer Schritt nach vorne zur Zukunftsfähigkeit gleich von Anfang an. Die Resonanz ist positiv.

Fazit

Vor-Ort in den Gemeinden, hier lebt unser Glaube – und die Pfarrei in ihrer neuen Form hilft uns dabei.

Der Glaube lebt in vielen unterschiedlichen Gemeinden und in vielfältigen Gruppen, Einrichtungen, Initiativen, Verbänden und vielem mehr. Damit ergibt sich ein buntes Bild lebendiger Orte. Sie bieten unterschiedliche Anknüpfungsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene - in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen und Lebensaltern. Im Zeltlager und Seniorenkreis, in Krabbelgottesdiensten und Hauskreisen, im Krankenhaus und in Büchereien teilen wir Leben und Glauben. Kirchliches Leben entfaltet sich in unterschiedlichen Ausprägungen.

Jede Gemeinde und jeder Ort an dem wir wirken, erfüllt eine eigene, besondere Aufgabe für die Menschen. Der gemeinsame Auftrag ist es, dass in unserem Handeln und Reden die Liebe Gottes erfahrbar wird.

Wir haben unser Ziel erreicht, ein engmaschiges und stabiles Netz, das die Menschen trägt, besonders wenn sie in schwierigen Lebenssituationen sind. Das hat unseren Pastoralen Weg geistlich gemacht.

Auf Wiedersehen!

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und gutes Gelingen Ihrer Medienarbeit!