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St. Cyriakus Habitzheim

Kirche St. Cryriakus

Die Kirche St. Cyriakus Habitzheim

Die dem Heiligen Cyriakus geweihte katholische Pfarrkirche wurde 1858 unter Pfarrer Franz Wiegand als wertvoller Sakralbau erstellt. Die Bauleitung lag in den Händen von Baumeister Stühlinger aus Reinheim. Sie hat eine Länge von 20 Metern und eine Breite von 10 Metern. Sie besitzt ein einseitig flach abgewalmtes Dach mit kleinem quadratischen Dachreiter.

Laut Martinusblatt vom 01. Januar 1939 ging durch den Bauplatz der Kirche, mitten im Dorf und neben der evangelischen Kirche gelegen, der ehemalige Burggraben, was beim Bau zu erheblichen Schwierigkeiten führte. Der Grund war sumpfig und hatte später auch Senkungen der Fundamente zur Folge.

Neben dem Graben lag der damalige Burgteich, heute Pfarrgarten, 1891 geschenkt von Karl Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg zur Erbauung eines Pfarrhauses.

Pfarrhaus Habitzheim

Das Pfarrhaus

Der Wunsch der Pfarrgemeinde nach einem Pfarrhaus entstand bereits im Jahr 1902. Die Anträge für ein Pfarrhaus wurden jedoch sowohl im Jahr 1902 als auch im Jahr 1904 von Mainz abgelehnt. Erst bei der Firmung im Jahr 1950 bildet Bischof Stohr einen Ausschuss zum Bau eines Pfarrhauses unter Aufsicht des Dombaumeisters Schneider aus Mainz. So konnte am 10. August 1950 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Dabei wurde sehr viel an Eigenarbeit vieler Pfarrgemeindemitglieder geleistet, um Kosten zu sparen.

Am 14. Oktober 1950 wurde Richtfest des Pfarrhauses gefeiert. Die Einweihung des Pfarrhauses durch Domkapitular Schwalbach unter Assistenz von Kaplan Barth und Pfarrer Hönnl erfolgte am 01. September 1951. Die Chronik erwähnt für besondere Dienste Johannes Coy, Schreinermeister, und Josef Kreher, Lehrer. Der zum Bau notwendige Betrag von 14.700 DM wurde aus Spenden aufgebracht.

Das Pfarrhaus mit 110 qm Gebäudefläche hatte damals im Erdgeschoss eine Küche, Wohnzimmer und Gruppenraum, im Obergeschoss ein Schlafzimmer, zwei kleinere Räume und ein Bad. Dazu gehörte eine Holzhalle, die als Autogarage verwendet wurde. Zum Pfarrhaus gehörten weiterhin Garten, Hof und Rasenfläche im Ausmaß von 890 qm.

Heute befinden sich im Erdgeschoss das Pfarrbüro, das Büro der Gemeindereferentin, das Archiv und eine Toilette. Das Obergeschoss ist vermietet. Neben dem Pfarrhaus wurde eine Garage errichtet, in der der Pfarrbus abgestellt wird.

Heiliger Cyriakus

Der Heilige Cyriakus

Pfarr- und Kirchenpatron - Mutiger Glaubenszeuge - Tatkräftiger Nothelfer

Schon bei den ersten Gottesdiensten, die ich als „Pfarrer i.R." in Habitzheim feierte, fiel mir auf: In dieser Gemeinde wird gerne gesungen! Und was eigentlich für alle Gottesdienste gilt, trifft noch einmal gesteigert für den Festgottesdienst am Tag des Heiligen Cyriakus, dem 08. August, zu. Wenn das Lied zum Heiligen Cyriakus angestimmt wird, wird die Freude darüber, dass die Pfarrgemeinde im Heiligen Cyriakus einen „guten Freund" bei Gott hat, deutlich spür- und hörbar!

Was wissen wir eigentlich über das Leben dieses unseres Pfarr- und Kirchenpatrons?

Einige werden vielleicht etwas enttäuscht sein, wenn ich zugeben muss: Durch Urkunden nachweisbar ist recht wenig! Aber immerhin: So viel darf als geschichtlich gesichert gelten: Cyriakus starb bei eine der blutigen Christenverfolgungen durch den römischen Kaiser Diokletian (gestorben 313 n.Chr.) zusammen mit fünf Gefährten in Rom den Märtyrertod. Eine besondere Verehrung des Heiligen Cyriakus lässt sich, ganz ähnlich wie bei dem Heiligen Laurentius, schon sehr früh nachweisen.

Eine Armreliquie des Heiligen Cyriakus wurde unter Kaiser Otto d. Gr. im 10. Jahrhundert nach Bamberg gebracht. Eine andere Reliquie gelangte bereits 874 nach Neuhausen bei Worms! Seit Jahrhunderten wird der Heilige Cyriakus den „Nothelfern" zugezählt. Er galt vor allem als mächtiger Helfer gegen alle Arten von Besessenheit und gegen den Einfluss böser Geister. (Auf der Statue des Heiligen Cyriakus in unserer Pfarrkirche ist deutlich zu erkennen, wie der Heilige einen furchterregenden „Höllenhund" an der Leine führtl)

Es gibt auch eine Überlieferung, nach der Cyriakus sogar die Tochter des Kaisers Diokletian geheilt haben soll. Vor allem in der Pfalz zählt Cyriakus schließlich zu den Schutzpatronen der Winzer! In dem bereits erwähnten „Lied zum Heiligen Cyriakus” spiegeln sich mehrere dieser Überlieferungen, die wir getrost als „Legenden“ bezeichnen dürfen, wider.

Was in „Legenden“ zur Sprache kommt, lässt sich nicht unbedingt durch Urkunden nachweisen. Dennoch enthalten sie auch für uns Menschen des 21. Jahrhunderts wichtige Wahrheiten. Pater Anselm Grün fasst dies so zusammen: „Kern der Legenden ist dies: Gott hat in den Heiligen vorbildhaft gezeigt, wie er den Menschen in einer ganz konkreten geschichtlichen Situation zu heilen und zu verwandeln vermag. Indem er in einem konkreten Menschen das Heil und das Heilige zur Geltung bringt, stärkt er unsere Hoffnung, dass er auch unsere Not wendet und das Unheile in uns zum Heil wandelt. Die Heiligen sind so Hoffnungszeichen für uns und Wegbegleiter auf unserem persönlichen Weg zu Gott."

Das Gebet zu unserem Pfarr- und Kirchenpatron um seine Fürsprachen bei Gott und der Blick auf seinen Lebensweg, der wie unsere Wege heute über Höhen, aber auch durch Tiefen führte, wollen und können uns ermutigen, Zeugnis zu geben von der Hoffnung, die uns durch Christus gegeben ist und in Freude Gott und den Menschen zu dienen.

Autor: Pfarrer Richard Neumann

  1. 0 Heiliger Cyriakus, als Märtyrer bewährt/
    Vernimm heut' deiner Kinder Gruß,
    vor Gottes Thron verkIärt./
    Ein frommes Lied sei dir geweiht,
    wir alle sind bereit,/
    zu preisen deines Namens Ruhm,
    in diesem Heiligtum.

  2. Du warst von Gott als starker Held für's Evangelium/
    zu Kampf und Leiden auserwählt
    im finstern Heidentum./
    Es stürzt vor deiner Tugendkraft,
    Tyrannen Leidenschaft./
    O hilf auch uns mit Gott vereint,
    besiegen unsern Feind.

  3. Im Namen Jesu heilest du den Blinden das Gesicht,/
    auch finden die Besessnen Ruh',
    das Band des Satans bricht./
    Du wandelst Unglück, Schmerz und Leid
    hier schon in Seligkeit./
    Dem Sünder leuchtet Gottes Gnad',
    der gläubig zu dir naht.

  4. Nicht Ruten, Folter, Henkersschwert
    besiegen deinen Mut,/
    denn groß ist ja der Seele Wert,
    erkauft durch Christi Blut./
    Die Marter deiner Todesstund'
    besiegelte den Bund,/
    der ewig glorreich dich vereint
    mit Jesus, deinem Freund.

  5. Wenn bange Sorge uns betrübt, wenn
    Sündenlast uns beugt,/
    wenn Feindeshand Verfolgung übt und
    Bosheit uns umschIeicht,/
    und wenn der Todesengel winkt,
    die Seel in Nöten ringt,/
    o dann erbitt' uns Gottes Huld, auch
    Stärke und Geduld.

Das Bonifatiusheim

Erster Spatenstich

Schon im Jahr 1956, im Rahmen der Amtszeit von Pfarrer Pöpperl, wurde über einen Pfarrheimbau gesprochen. Es sollte ein Anbau an das Pfarrhaus erfolgen. Diese Überlegungen sind jedoch an der Finanzierung gescheitert. Mit Pfarrer Rummel, der in erster Linie Räumlichkeiten für die Jugend und für Erwachsenenbildung schaffen wollte, lebte der Gedanke im Jahr 1962 neu auf. Fehlende Gelder und auch das vorliegende Grundstücksproblem sorgten jedoch auch in den 60er und 70er Jahren für das Scheitern des Vorhabens. Zur notwendigen Finanzierung wurde dann ab 1980 ein Pfarrfest veranstaltet, dessen Gewinne in die Baugeldkasse für ein Pfarrheim flossen. Das Grundstücksproblem konnte dann mit Hilfe von Dr. Johannes Prinz  zu Löwenstein gelöst werden. Es kam dabei zu einem Grundstückstausch.

Die Planungen begannen. So konnte schließlich Pfarrer Gerhard Wesolowsky - Pfarrer Klaus Rummel war zu diesem Zeitpunkt bereits in Ruhestand - im August 1983 die Baupläne von Architekt Jankowiak aus Mainz unterschreiben. Der erste Spatenstich konnte dann am 25. Februar 1984 erfolgen.

 

Freiwillige Helfer

Viele freiwillige Helfer und ortsansässige und ortsnahe Firmen wirkten bei den Arbeiten mit. Für das leibliche Wohl während der gesamten Bauzeit sorgten viele großzügige Spender. Die Finanzierung wurde großzügig vom Bistum Mainz, dem Bonifatiuswerk, dem Landkreis Darmstadt-Dieburg und von vielen Spenden der Pfarrgemeindemitglieder getragen. Bei so großem Teamgeist konnte am 06.10.1984 das Richtfest gefeiert werden. Erwähnenswert ist hierbei noch das Setzen des Schlusssteins. Der Schlussstein, an dem rückseitig eine Kassette angebracht ist, wurde über dem Eingang des Pfarrheims in die Außenwand eingelassen. Die Kassette beinhaltet aktuelle Dokumente, so z.B. Tageszeitungen, Ausgabe von „Glaube und Leben", aktuelle Münzen, eine Urkunde und die Geschichte des Baus. Die Einweihung des Pfarrheims erfolgte im Rahmen des Pfarrfestes am 08. Juni 1986 mit einem Eröffnungsgottesdienst mit anschließender Einsegnung des Pfarrheims durch Dekan Richard Neumann, Dieburg.
 
Mit dem Bonifatiusheim hat die Pfarrgemeinde eine Stätte erhalten, die als Treffpunkt für kirchliche und kulturelle Veranstaltungen genutzt werden kann. Gemeindemitglieder und Auswärtige nutzen es auch für private Feierlichkeiten, da es auch vermietet wird. Zudem hat hier auch die Katholische Bücherei St. Cyriakus ihr Zuhause gefunden.