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Ein Glaubenszeugnis in den Weinbergen :Die Mariensäule in Heßloch

In den Weinbergen von Dittelsheim-Heßloch ragt über die rheinhessische Landschaft im Ortsteil Heßloch die Mariensäule.
Mariensäule
Datum:
8. Aug. 2024
Von:
Birgit Eib
Mariensäule 1

In unmittelbarer Nähe dieses Denkmals stand ehemals eine gotische Marienkirche (Liebfrauenkapelle),  die bereits 1326 urkundlich erwähnt wurde. Ebenso der Spitalhof, der zur Verpflegung von Pilgern diente. Die Lage, in der die Kirche stand, wurde 1524 mit dem Namen „in unser lieben frauen pfadt“ benannt und 1737 erhielt sie den Namen „am Liebfrauenberg“.  Der Ort, auf dem die Mariensäule steht, ist auch heute noch Kirchenstück und unter den Rebstöcken  rings um die Mariensäule ruhen die Fundamente der einstigen Kirche. In Erinnerung an diese Kirche damals wurde die Mariensäule als Gedenkstätte und Glaubenszeugnis erbaut. Geweiht wurde sie am 12. Mai 1914 durch Bischof Dr. Georg Heinrich Kirchstein. 

Auf der Mariensäule befinden sich vier Relief-Bilder:  das bischöfliche Wappen, das Wappen der Dalberger, das auch im Heßlocher Wappen verankert ist - die Dalberger hatten um 1300 die Liebfrauenkapelle gestiftet, das dritte Relief zeigt den Hl. Papst Urban, der als Patron der Winzer verehrt wird, als viertes Relief schmückt die Säule eine Mariendarstellung mit Jesuskind.

Auch in der heutigen Zeit lädt die Mariensäule ein zum Gebet und zum Innehalten.

Zweimal im Jahr sind die Gläubigen eingeladen, an der Mariensäulen mitten in den Weinbergen Gottesdienst zu feiern. Einmal am Abend vor Christi Himmelfahrt, beginnend mit einer Bittprozession auf den Liebfrauenberg und anschließendem Gottesdienst. Der zweite Gottesdienst ist an Maria Himmelfahrt mit Kräuterweihe. Im Anschluss an die Gottesdienste findet ein kleiner Umtrunk unter freiem Himmel statt.

Die Mariensäule in den Weinbergen von Dittelsheim-Heßloch bildet als Denkmal und Glaubenszeugnis eine Brücke von vergangenen Zeiten zur Gegenwart.

Birgit Eib