Gedenktag: 25. Mai:Hl. Urban: der Patron der Winzer und des Weins
Ein besonderer Patron ist zweifellos der heilige Urban.
Bei ihm ist die historische Einordnung etwas schwierig: es gibt einen Bischof Urban, der im 4. Jahrhundert Bischof von Langres und Autun war und von dem die Legende erzählt, er habe sich in einer Christenverfolgung hinter einem Weinstock versteckt; deshalb wurde er zum Patron der Winzer und Weinbauern. Und es gibt den Papst Urban I., der im Jahr 222 in Rom Papst wurde. Von ihm soll die Verordnung stammen, dass der Messkelch aus Gold oder Silber hergestellt werden soll. Im Laufe der Jahrhunderte sind die beiden „Urbane“ mehr und mehr verschmolzen und der Papst Urban hat das Weinpatronat übernommen, wohl auch mit dem Hintergedanken: „oberst sticht unterst“: ein Papst hat eben auch im Himmel ein wenig mehr Gewicht als ein gewöhnlicher Bischof. Dazu kam, dass das Patronatsfest des Papstes am 25. Mai auch etwa in die Zeit der Rebenblüte fiel und damit für die Winzer günstiger war als das Patronat des Bischofs Anfang April. Auch wenn Urban keinen historischen Bezug zu Worms oder unserer Region hat, dennoch erinnern Weingüter, Weinberge und Straßen auch in Rheinhessen an den heiligen Urban. Am vermutlich höchsten Punkt unseres Pastoralraums, mitten in den Weinbergen über Dittelsheim-Heßloch, steht die Mariensäule. Auf einer Seite ist der heilige Papst Urban als Patron des Weins abgebildet und segnet so von hier aus gleichsam die Weinberge Rheinhessens. Die kleine Pfarrkirche St. Urban in Gau-Heppenheim, wenn auch schon außerhalb unseres Pastoralraums, zeugt davon, dass der Weinpatron hier bereits im Mittelalter verehrt war. Wenn also auch kein wirklicher historischer Bezug zu Worms und Rheinhessen besteht: wer wollte leugnen, dass der Weinpatron für unsere so vom Weinbau geprägte Landschaft ein geeigneter Patron wäre?