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Krankenkommunionhelfer im Eisbachtal

Hostie und Kelch
Datum:
19. Juni 2024
Von:
Martina Bauer

Zu den gefragtesten Menschen im Kreise der Ehrenamtlichen gehören im ganzen Pastoralraum die Krankenkommunionhelfer, die zu kranken und sterbenden Menschen die heilige Eucharistie bringen.

Vier an der Zahl sind allein in den Gemeinden des Eisbachtals tätig: Erich Denschlag, Maria Hoch, Rüdiger Sälzer und Wilfried Werz.   Fragt man nach, wie sie dazu gekommen sind, berichten sie von persönlichen Ansprachen durch die Pfarrer ihrer Gemeinden, die froh und dankbar waren, dass sie durch die Kommunionhelfer in ihrer seelsorgerlichen Arbeit unterstützt werden.

Damals als aktive Lektoren tätig, als Kommunionhelfer im Gottesdienst, als engagierte Christen in den Räten oder als Initiatoren von Gottesdiensten wie etwa die Maiandachten, haben sie den Ruf der „Vergessenen“ gehört und sich aufgemacht, um aufsuchend zu den Orten zu gehen, wo die Kranken und Schwachen auf Trost und Stärkung durch die heilige Eucharistie warten.

Die Menschen vermissen den Empfang der Eucharistie, das Gebet zu Gott und die Feier der Sonntagsmesse. Da ist die Freude groß, wenn die ehrenamtlichen Kommunionhelfer in regelmäßigen Abständen, etwa alle 4 Wochen die Kommunion zu ihnen bringen.

Dabei zeigt sich, dass jeder und jede der Krankenkommunionhelfer ein eigenes Ritual entwickelt hat, das zugeschnitten ist auf die Bedürfnisse der Menschen. Erich Denschlag, der liebevoll von seinen „Kommunionkindern“ spricht, berichtet, er nehme sich ungefähr eine halbe Stunde Zeit für jeden Menschen, spreche Gebete, das Vater unser und lese aus dem Evangelium. Auch ein persönliches Wort komme nicht zu kurz, denn häufig seien die Menschen einsam und freuten sich über einen geduldigen Zuhörer. Maria Hoch berichtet, sie besuche ihre Menschen im Seniorenstift St. Amandus und gehe sowohl in einzelne Zimmer als auch in den Gruppenraum, wo dann neben den wartenden katholischen Christen auch manch evangelischer Bruder und Schwester um die heilige Kommunion bittet - und erhält. Das, so berichtet Maria Hoch, sei mit dem damaligen Pfarrer abgesprochen gewesen. Mit einem Lächeln fügt sie hinzu, gerade die an Demenz erkrankten Menschen würden sie schon mal mit „Frau Doktor“ oder „Frau Pfarrer“ ansprechen.

Die tiefe Dankbarkeit der Menschen, den Trost und die Zeit, die sie durch die Besuche bekommen, sei Motivation und Grund für die Ehrenamtlichen immer wieder in der Freizeit, an Wochenenden oder wann immer es die Zeit zulasse, den Dienst der Nächstenliebe zu verrichten. Die aktiven Krankenkommunionhelfer, die diese Aufgaben übernehmen, engagieren sich mit hohem persönlichem Einsatz. Ihnen gelten unser Dank und unsere Wertschätzung.

Wichtig, so merkt Wilfried Werz an, sei, dass die Angehörigen der Kranken auf die Pfarrsekretariate, die Pfarrer oder auf die Kommunionhelfer selbst zugehen und um die Besuche bitten. Leider komme es immer wieder vor, dass diese Möglichkeit nicht bedacht werde und lange Zeit vergehe, bis die nicht mehr mobilen Kranken und alten Menschen wieder die Möglichkeit bekämen, die Kommunion empfangen zu können. Viel zu lange, sagt Maria Hoch, denn wenn sie über den Friedhof gehe und „ihre“ Besuchten auf den Grabsteinen lese, bekomme sie schon manchmal ein trauriges Gefühl.

Die Bedeutung des Empfangs der Kommunion bedeute für die Gläubigen Anteil haben an der Gemeinschaft im Glauben und die Verbundenheit mit ihrer Gemeinde. Der Empfang der Eucharistie ist bedeutender Teil unseres christlichen Glaubens und steht für die Gemeinschaft und Nähe zu Gott. Die Kommunionhelfer überbringen diese heilsame Erfahrung und werden zu lebendigen Zeugen christlichen Wirkens, denn: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Matthäus 25, 40.

U.Laumann-Jeschonneck