Impuls zum 3. Advent

In Erwartung

„Bist du der, der da kommen soll, oder sollen wir auf

einen andern war­ten? (Mt 11,3).

Mit dieser Frage schickt Johannes der Täufer seine Jün­ger zu Jesus. Seine Lebensaufgabe besteht darin, dem Messias den Weg zu ebnen. Am Jordan tauft Johannes die Menschen und mahnt sie zur Umkehr. Nun hofft er, dass Jesus der verheißene Erlöser ist und sein Warten damit ein Ende hat.

Wir Menschen leben ständig in Erwartung. Denn wenn es nichts mehr

zu erwarten gibt, resignieren wir, geben wir die Hoffnung auf.

Die Wochen des Advents sind DIE Zeit der Erwartung.

Wir Christen warten auf Jesus, auf Gottes Ankunft in dieser Welt.

Ja, und was wird sein, wenn er kommt?

Was habe ich denn davon zu erwar­ten?

Was erwarte und erhoffe ich mir ganz persönlich von Jesus?

Die Zeit vor Weihnachten bringt diese Fragen mit sich.

Ich kann die kommenden zwei Wochen damit verbringen,

mich den Ant­worten zu nähern.

Stattdessen merke ich, dass mich noch die Frage wurmt,

die Johannes der Täufer stellt: „Bist du der, der da kommen soll,

oder sollen wir auf einen andern warten?"

Wir, die wir in der Nachfolge Jesu stehen, müssten uns diese Frage

doch eigentlich nicht mehr stellen, oder?

Ich merke aber, dass es immer wieder neu eine Entscheidung

in meinem Herzen verlangt, zu Jesus zu sagen:

„Ich warte auf keinen anderen mehr. Du bist es!"

Segne mich, guter Gott, und jeden Tag der neuen Woche!

Tag für Tag nähere ich mich deiner Ankunft,

deinem Hineinkommen in diese Welt.

Öffne mein Herz, dass du darin ankommen kannst.

Denn durch mich, durch mein Handeln und Lieben,

willst du täglich aufs Neue in dieser Welt wirken.

Aus: “Alles hat seine Zeit – Der Kalender für Frauen 2022, 11.Dezember ”