Schmuckband Kreuzgang

Impuls zum 33. Sonntag im Jahreskreis

Himmel (c) St. Bonifatius Büdingen
Himmel
Datum:
Sa. 13. Nov. 2021
Von:
W. Schmidt

Impuls zum

  1. Sonntag im Jahreskreis

14.11.2021

 

zu Mk 13, 24-32

 

Jesu Worte können Angst machen. Das Kommen des Menschensohnes wird mit der Zerstörung der Welt einhergehen. Manchmal erleben wir genau das bereits in unserem eigenen Leben. Dann sprechen wir davon, dass der Himmel über uns zusammenstürzt, wenn in unserem eben noch so sicheren Leben plötzlich nichts mehr so ist; wie zuvor. Was eben noch verlässlich den Lebensweg begleitete wie Sonne und Mond meine Tage und Nächte, existiert nicht mehr.

Wer den Verlust aller seiner Ziele, den Wegfall der bisherigen Orientierungspunkte und das Ende aller Hoffnung erleben muss, der sieht sich am Ende seiner bisherigen Welt angekommen. Danach gibt es wohl nichts mehr zu erwarten, da scheint nur noch lähmende Leere zu herrschen - oder es ereignet sich etwas völlig Unerwartetes. Genau darum geht es in Jesu Rede vom Ende der Welt. Die von Jesus hier beschriebene bisherige Welt ist freilich alles andere als eine schöne Welt. Es ist eine in Sünde lebende, unmenschliche Welt, die ihn selbst ans Kreuz bringt und seine Jünger zu Verfolgten werden lässt. Die Verheißung des Weltendes ist deshalb hier zugleich die Hoffnung auf das heilvolle Eingreifen Gottes. Mit dem Menschensohn beginnt die Vollendung des Reiches Gottes in einer neuen Welt mit einer neuen Erde und einem neuen Himmel. Wann und wie das geschehen wird - wir wissen es nicht. Wenn aber mein Himmel schon hier und jetzt über mit zusammenstürzt, dann darf ich auch darauf hoffen, dass Gottes unbedingter und radikaler Heilswillen nicht irgendwann, sondern jetzt mein Leben völlig zu verändern und zu erneuern vermag.