Schmuckband Kreuzgang

Impuls zum Sonntag

Das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden können

Se(e)hhilfe Karsee 2020 (c) E. Wanka
Se(e)hhilfe Karsee 2020
Datum:
So. 31. Juli 2022
Von:
Edith Wanka

Liebe Gemeindemitglieder!

 

Mit dem Impuls zum 18.Sonntag im Jahreskreis rufe ich die >Sommerpause< aus. Es ist Urlaubszeit – auch für uns in der Seelsorge Arbeitenden.

Außerdem fangen so allmählich die Renovierungsarbeiten im Pfarrhaus an. Noch gibt es keinen genauen Zeitplan. Aber, da auch die Büroräume ausgeräumt werden müssen, werden wir sicherlich Einschränkungen bzgl. den alltäglichen Arbeitsabläufen erleben…

Wahrscheinlich wird das Büro auch mal für kurze Zeit ganz geschlossen. Sobald klar ist wann, wird dies über die homepage bzw. Aushang bekannt gegeben.

 

Die Sonntagslesungen, zu denen der Impuls gestaltet ist, sind:

1.Lesung Kohelet 1,2: 2,21-23      2. Lesung: Kolosser 3,1-5.9-11 Evangelium: 12-13-21

 

Herzliche Grüße aus dem Pfarrhaus! Erholsame Tage!

Edith Wanka

 

Minimalistisch

 

Dieser Sonntag könnte von der Bewegung „Einfaches Leben" gesponsert worden sein, denke ich still bei mir.

In der 1. Lesung fragt Kohelet: „Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz?" Und gibt gleich selbst zur Antwort: „Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe" (Koh 2,22.23).

 

Paulus fordert im Brief an die Kolosser: „Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische!" (Kot 3,2) und Jesus warnt im Evangelium: „Hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt" (Lk 12,15).

 

Die Realität ist: Der Durchschnittsdeutsche besitzt 10.000 Gegenstände. Da gehöre ich sicher dazu ... Manche versuchen, mit Konsum ein seelisches Loch zu füllen, andere definieren sich über das, was sie haben, und ihren Wert über das, was sie sich leisten können.

Man denke nur an den Werbespot der Spar­kasse aus den 90ern:

„Mein Haus, mein Auto, mein Boot ...".

Doch mehr und mehr Menschen merken, dass dieser materielle Reichtum dauerhaft nicht glücklich macht. Sie entscheiden sich dafür, ihren Be­sitz radikal zu reduzieren. Dieser Trend heißt Minimalismus.

Das Ziel ist, sich von Ballast zu befreien, um den Blick für das Wesentliche zu bekommen und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen. Der Trend ist aktuell, aber nicht neu,

wie die Texte dieses Sonntags zeigen.

 

Wenn wir die Minimalismusbewegung mit den Augen des Glaubens betrachten, gewinnt sie noch einen weiteren Aspekt: Minimalismus beginnt mit der Entscheidung, unser Selbstbewusstsein nicht länger von Dingen abhängig zu machen.

Als Christen wissen wir: Gott liebt uns, schon bevor wir geboren

werden - einfach um unserer selbst willen. Wir sind wertvoll.

 

Aus: “Alles hat seine Zeit – Natürlich leben. Christlich leben. Der Kalender für Frauen

        2022, 31.7.22”