Die Geschichte der Orgeln in St. Bonifatius

Eule-Orgel, St.Bonifatius Gießen (c) Wolfgang Schlich

Die Geschichte der Orgeln in St. Bonifatius ist wechselhaft. Mit der Eule-Orgel (Einweihung am 12.September 2015) ist die vierte große Orgel zum Einsatz gekommen. Allerdings ist es das erste Mal, dass hier zwei vollständig funktionsfähige Orgeln erklingen.

Für das erste katholische Gotteshaus in Gießen nach der Reformation lieferte der Mainzer Orgelbauer Bernhard Dreymann 1841 eine vollmechanische Schleifladenorgel mit 15 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Drei weitere Register waren vorbereitet, wurden aber aus Kostengründen nie gebaut. Das Instrument wurde 1905 in die neu erbaute St. Bonifatius-Kirche versetzt, 1936 dort auf der damals neuen Empore aufgestellt. Am 6. Dezember 1944 fiel sie den Luftangriffen zum Opfer.

1958 begann die Licher Orgelbauanstalt Förster und Nikolaus mit dem Neubau einer großen Orgel mit 42 Registern auf drei Manualen und Pedal. Durch diese große Orgel war die Rosette vollständig verdeckt. Zeittypisch erhielt das Instrument eine obertondominierte Disposition. Nachkriegsüblich wurden musikuntypische Materialien verwendet. Leider vermochte das Instrument in der Folgezeit nicht zu überzeugen. Die unbefriedigende musikalische wie räumliche Situation und steigender Wartungsaufwand führten schließlich zu der Entscheidung, einen Neubau in Angriff zu nehmen.

Da die große Orgel zunehmend ihren Dienst versagte und der Neubau eine längere Entwicklungsphase benötigte, wurde 2005 eine gebrauchte Orgel mit 13 Registern auf zwei Manualen und Pedal angeschafft. Das vollmechanische Instrument, 1912 erbaut durch den englischen Orgelbauer Hopkins, stand bis Anfang des neuen Jahrtausends in der methodistischen Kirche Loftus (Grafschaft York). Nach Auflösung der Kirche gelangte es über Wuppertal nach Gießen.

Am 12.September 2015 wurde dann mit einer Orgelweihe durch Generalvikar Giebelmann feierlich unsere neuen Perle der Empore, die Eule-Orgel, der Gemeinde übergeben.

 

Über den LINK können Sie einen virtuellen Rundgang durch die St. Bonifatiuskirche und zu beiden Orgeln machen (freundlicher Weise von Sascha Rheker zur Verfügung gestellt):