Allerheiligen

Okt./Nov. 2018

Datum:
Sa. 27. Okt. 2018
Von:
Pfr. Adam Malczyk

Liebe Mitchristen in Hofheim und Bobstadt,

der Pfarrbrief lässt heute Platz für ein kurzes Grußwort – und das passt sehr gut zu dem nun mit dem Christkönigsonntag zu Ende gehenden Kirchenjahr. Jetzt im Herbst, wenn hier in Hofheim und Bobstadt die Ernte eingefahren ist – ich denke noch gerne an unsere beiden schön geschmückten Pfarrkirchen am Erntedankfest - dann erinnert uns die Liturgie an eine andere Ernte.

An eine Ernte, wo es auch um die Gaben Gottes geht, jetzt nicht um die Feldfrüchte, sondern um all die vielen Früchte des Guten und der Heiligkeit. Das feiern wir also am 1. November, an Allerheiligen, wenn die Kirche all die unbekannten Heiligen ehrt, deren Namen wir nicht kennen, aber deren gutes und heiliges Leben noch heute Ausstrahlung hat. An Allerheiligen geht es deshalb nicht nur um die kommende Welt, sondern um den Weg, auf den wir heute - hier und jetzt - berufen sind. Wir zehren von den geistlichen Gaben, die unsere Vorfahren uns hinterlassen haben, und tragen durch unseren gelebten Glauben, durch jeden guten Gedanken und jedes gute Wort, durch den Empfang der Sakramente - d. h. durch alles, was uns Christus näher bringt, zum geistlichen Schatz der Kirche bei.

Ein christliches Leben ist nicht auf unsere Lebensspanne beschränkt, es strahlt aus, damit auch nach uns Menschen zur Begegnung mit Christus hinfinden können. Unser Glaube, unsere Liebe und unsere Hoffnung haben es also „in sich“! Papst Franziskus sprach neulich über dieses Thema. Der Glaube „ist leicht zu verstehen, ebenso wie die Liebe. Aber die Hoffnung, was ist das?“, so fragt er und gibt sofort die Antwort: „Ja, auf den Himmel zu hoffen, den Heiligen zu begegnen, ein ewiges Glück. In der Hoffnung zu leben heißt gehen, ja, hin zu einem Preis, zu dem Glück, das wir hier nicht haben, aber das wir dort haben werden... es ist eine Tugend, die schwer zu verstehen ist. Es ist eine bescheidene, sehr bescheidene Tugend. Es ist eine Tugend, die niemals enttäuscht: wenn du hoffst, wirst du nie enttäuscht sein. Niemals, niemals.

Es ist auch eine konkrete Tugend. ‚Aber wie kann sie konkret sein, wenn ich den Himmel nicht kenne oder was mich erwartet?’. Die Hoffnung, unser Erbe, das die Hoffnung auf etwas ist, da gibt es keine Vorstellung, es heißt nicht, an einem schönen Ort zu sein... nein. Es ist eine Begegnung. Jesus betont immer diesen Teil der Hoffnung, diese Haltung des Wartens, diese Begegnung. (...) Die Hoffnung ist konkret, sie ist alltäglich, weil sie eine Begegnung ist. Und jedes Mal, wenn wir Jesus in der Eucharistie, im Gebet, im Evangelium, in den Armen, im Gemeinschaftsleben begegnen, machen wir einen weiteren Schritt in Richtung dieser endgültigen Begegnung. Die Weisheit, in Freude über die kleinen Begegnungen des Lebens mit Jesus zu sein und so diese endgültige Begegnung vorzubereiten“.

Und diese Weisheit und diese Freude wünsche ich uns allen! Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten!

Ihr Pfr. Adam Malczyk