Dreifaltigkeit

Liebe Mitchristen in Hofheim und Bobstadt!

Wir haben Ostern und Christi Himmelfahrt gefeiert - die 50 Tage der Osterzeit gehen zu Ende und wir begehen Pfingsten, das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes, das in engem Zusammenhang mit dem Osterfest steht.

Die Sendung des Geistes ist eine Gabe des auferstandenen Christus, die Apostel beginnen mit Mut und Glaubensfreude ihre Mission, den Menschen den einen Gott in drei Personen zu verkünden. Mit der Vernunft können wir zwar erkennen, dass Gott existiert, aber wie er existiert, das hat uns Jesus Christus offenbart: Gott ist Geist, und dieser eine wahre Gott lebt in drei real voneinander unterschiedenen, aber wesensgleichen Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Es gibt viele trinitarische Stellen im Neuen Testament, denken wir an die Taufe des Herrn im Jordan oder das Taborerlebnis der Jünger und natürlich den sogenannten Taufbefehl Jesu: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,18-20).

Die Apostel wussten sich also von Jesus gesendet, das Geheimnis des dreifaltigen Gottes zu verkünden, und so bezeugte die junge Kirche von Anfang an gerade bei der Taufspendung ihren Glauben an die Dreipersönlichkeit Gottes. In dieser trinitarischen Taufformel steckt ein ganzes Lebensprogramm - das Ziel einmal am innergöttlichen Leben teilnehmen zu dürfen.

Der hl. Franziskus von Assisi war ein Heiliger, der ganz besonders vom Geheimnis der Dreifaltigkeit ergriffen war. In einer Schrift (Laudes dei altissimi), die er nach seiner Stigmatisierung verfasst hat, findet sich ein Gebet, das uns erahnen lässt, wie groß die Gotteserkenntnis des heiligen Franziskus war: „Du bist der Heilige, Herr, alleiniger Gott, der Du Wunder wirkst. Du bist stark. Du bist groß. Du bist erhaben über alles. Du bist der allmächtige König Du, heiliger Vater, der König über den Himmel und die Erde. Du bist der Dreifaltige und eine Herr und Gott, Du bist das Gut...“

Gott schenkt uns die Heiligen, damit wir uns von ihnen inspirieren lassen - im wahrsten Sinn des Wortes. Allen voran hat Er uns Maria gegeben, die Braut des Heiligen Geistes, mit ihr haben wir das Kirchenjahr in der Feier des Advent begonnen: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden“ (Lk 1,35). Jetzt an Pfingsten feiern wir gewissermaßen die Vollendung dieser Verheißung: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20).

Gesegnete Pfingsten Ihnen allen!

Ihr Pfr. Adam Malczyk