Heiliger Geist/ Sakrament der Versöhnung

April 2015

Datum:
Sa. 18. Apr. 2015
Von:
Pfarrer Adam Malczyk

Liebe Mitchristen in Hofheim und Bobstadt!

50 Tage feiern wir Ostern! Es ist die wichtigste Zeit im Kirchenjahr, die uns hinführt zur Feier der letzten Heilstat Christi, der Sendung des Heiligen Geistes. Christus ist der einzige und wahre Mittler, der uns vom Vater gesandt ist. Er vermittelt uns den Heiligen Geist, den er als seinen eigenen Geist besitzt.

Pfingsten steht deshalb in enger Beziehung zu Ostern. An diesem Tag, als die ersten Christen versammelt waren - zusammen mit Maria - und der Heilige Geist in sichtbarer Form auf sie herabkommt, da wird die Kirche der Welt offenbart und beginnt ihren Weg in die Welt. (Herzliche Einladung zu den Maiandachten!) Was an Pfingsten für alle sichtbar geschieht, das war bereits nach der Auferstehung geschehen, als der auferstandene Christus durch die verschlossenen Türen tritt und spricht: „Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert“ (Joh 20,23).

Mit der Einsetzung des Sakramentes der Barmherzigkeit, der Beichte also, beginnt Christus hier schon unmittelbar nach seiner Auferstehung damit, die Jünger auf ihre zukünftige Aufgabe vorzubereiten. So wie er selber auf Erden seine Werke im Geist und durch äußere Handlungen wirkte, so sollen auch sie die Verdienste Christi durch äußere Zeichen und Weihen weiterschenken. In seiner Kirche sind die äußeren Zeichen der Sakramente deshalb wirkliche Träger der Kraft, Werkzeuge Christi und des Heiligen Geistes. Daher wünscht die Kirche auch, dass die Christen gerade in der Osterzeit sich wieder ganz neu dieses Geschenks bewusst werden und in dieser Freude die Sakramente empfangen.

Lucas und Johannes beschreiben sehr gut, wie Christus den Heiligen Geist als Zeugen der Wahrheit verheißen hat, so z. B. in Joh 16,13: „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in alle Wahrheit einführen.“ Der Heilige Geist selber hat also die menschlichen Schriftsteller geleitet, als sie die Schrift verfasst haben. In den verschiedenen Worten der Bibel spricht letztlich das göttliche Wort zu uns, das Mensch geworden ist, damit wir seine Stimme hören können.

In den Lesungen ist Jesus Christus in seinem Wort inmitten der Gläubigen gegenwärtig. Das Wort Gottes im Alten Testament führt uns zu Jesus Christus und die Schriften der Apostel in der zweiten Lesung geben Zeugnis davon, wie die ersten Gemeinden dem Wort Gottes gefolgt sind.

Dem Evangelium erweist die Liturgie besondere Ehre. Das Evangelienbuch ist reich verziert und wird der versammelten Gemeinde gezeigt, manchmal auch mit Weihrauch beräuchert. Nur der Bischof, Priester oder Diakon verkünden das Evangelium. Durch ein besonderes Gebet bzw. durch die Bitte um den Segen bereitet sich der Verkünder vor. Denn hier spricht Jesus Christus selbst zu uns. Er wird gegenwärtig durch sein Wort.

Das Evangelium beginnt mit dem Ruf: „Der Herr sei mit euch!“, es ist notwendig, dass Jesus in seinem Geist zu uns kommt, damit sein Wort in unser Leben eintritt. Während der Priester spricht: „Aus dem Heiligen Evangelium nach…“ bezeichnen sich alle mit drei Kreuzzeichen – auf die Stirn, auf die Lippen und auf das Herz.

Wer Jesus in sich einlässt, erfährt seine verwandelnde Kraft! Und das wünsche ich uns allen!

Ihr Pfr. Adam Malczyk