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Sommer 2015

Datum:
Sa. 25. Juli 2015
Von:
Pfarrer Adam Malczyk

Liebe Mitchristen in Hofheim und Bobstadt,

die Ferienzeit steht vor der Tür und dieser Pfarrbrief geht bis Anfang September. Ein Hochfest fällt in diese schöne Jahreszeit: Maria Himmelfahrt. Das Festgeheimnis, dass Maria nach ihrem Erdenleben mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden ist, passt in den Hochsommer, zur Schönheit der Natur. Wir feiern, dass diese Frau schon die Vollendung erreicht hat, die alle Christen erhoffen. Weil Gott Mensch geworden ist, unser Fleisch angenommen hat, ist der ganze Mensch erlöst – mit Leib und Seele.

Das Christentum ist also alles andere als leibfeindlich, aber genau das wollen viele heute nicht sehen. Ein schon verstorbener deutscher Bischof hat einmal geschrieben: „Hier stehen wir vor der Schizophrenie, der Widersprüchlichkeit unserer Zeit. Der moderne Mensch, der total auf den Leib und seine Bedürfnisse eingestellt ist, protestiert auf einmal energisch, wenn von einem Leib das Größte und Herrlichste ausgesagt wird, dass er nämlich zu jener Vollendung gelangt ist, die der Moderne im Grund unbewusst ersehnt. Was tut man heute nicht alles, um das Altern und den Tod des Leibes hinauszuschieben, um dem Leib Kraft und Leben, Schönheit und Anmut zu verleihen und zu steigern – und man übersieht, dass genau das gleiche auch das Christentum will, allerdings nicht mit Training und Kosmetik, dafür mit dauerhafterem und besserem Erfolg. […] …es ist ein hinreißender Gedanke, sich vorzustellen, dass wenigstens an einem Geschöpf die ganze Erlösungsgnade und –kraft Christi zur vollkommenen Entfaltung gekommen ist bis zur leiblichen Auferstehung und Vollendung bei Gott, so dass wir an Maria ablesen können, was das Wort von der neuen Schöpfung bedeutet: ‚Wer somit in Christus ist, ist ein neues Geschöpf; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden‘ (2 Kor 5,17).“

Diesem Hochfest geht im Festkalender der Kirche das Fest „Verklärung des Herrn“ am 6. August voraus. Auch hier steht unser Ziel unseres Lebens, die ewige Verklärung, im Zentrum: Wir erleben die Szene aus dem Leben Jesu, wie er auf dem Berg Tabor die drei Lieblingsjünger seine Gottherrlichkeit schauen lässt. Er tut das, um sie auf sein bevorstehende Leiden und seine Auferstehung vorzubereiten.

Wir Menschen brauchen dieses Fest. Es tut uns gut, wenn wir in unserm Alltagsleben hin und wieder an die Verklärung des Herrn denken. Ein Ausflug, eine Reise, oder nur ein Sonntag, den wir wirklich als Tag des Herrn begehen – Gott will, dass es für uns Zeiten der Erholung nicht nur des Leibes, sondern auch der Seele gibt.

Für die kommende Ferienzeit wünsche ich uns allen wirkliche Taborstunden, wo uns etwas aufscheint, von der Herrlichkeit Gottes und dem Glück, für das wir alle bestimmt sind. Vielleicht in der Schönheit der Natur oder zu Hause in einer stillen Minute oder bei einem Besuch in der Kirche.

Unsere Freude, unser Friede, unsere Ruhe, das Ende all unserer Beschwerden ist nur Gott. Glücklich, die zu ihm ihr Herz wenden!“ Mit diesen Worten des hl. Augustinus wünsche ich Ihnen allen eine schöne und gesegnete Zeit.

Ihr Pfr. Adam Malczyk