Segen

Jan. 2017

Datum:
Sa. 21. Jan. 2017
Von:
Pfr. Adam Malczyk

Liebe Mitchristen in Hofheim und Bobstadt!

An Gottes Segen ist alles gelegen- das mag abgegriffen klingen, aber genauso ist es.
Es hat schon einen guten Grund, dass wir uns zum Jahresanfang alljährlich ein gesegnetes neues Jahr wünschen. Hier einmal einige Gedanken dazu in Anlehnung an ein kleines Büchlein von einem P. Frumentius Renner, das mir in die Hände gefallen ist.

Also, Segen - was ist das eigentlich? Segnen ist eine göttliche Handlung, die Leben schenkt, so der Katechismus. Segnen, auf Latein benedicere, bedeutet, etwas Gutes sagen oder gut sagen. Wenn also jemand segnet, dann ruft er den Segen Gottes auf einen anderen herab oder auch auf sich selbst, wenn er sich bekreuzigt. Der Segen Gottes ist gewissermaßen die Berührungsstelle zwischen Gott und dem Menschen, er ist also sozusagen die Bestätigung Gottes, dass der Mensch in lebendigem Kontakt, in Lebensgemeinschaft mit dem Schöpfer steht. Eine Kraftquelle also, deren Wirkweise über alle natürlichen Kräfte und Dimensionen hinausreicht. Von Anfang bis zum Ende der Zeiten ist das ganze Werk Gottes Segen. Der Arzt Lukas (Lk 6,19) gibt für die Heilungserfolge Christi den eigentlichen Grund an: Denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte“. Das Segnen hat die Kirche in den Aposteln von Christus selber gelernt. So konnten sie mit eigenen Augen sehen, wie wundermächtig sein Segnen der Brote war, mit denen er Tausende gesättigt hat. Im Umgang mit dem Herrn erlangten die Jünger Verständnis für die unsichtbare Gnadenvermittlung: Der eigentliche Segensspender ist immer Gott. Aus der Verbindung mit Gott können Menschen Segensträger sein. Der Priester segnet durch die Priesterweihe in der Person Christi, aber auch die Laien können und sollen kraft des Allgemeinen Priestertums segnen! Segensmacht erhält also, wer mit Gott verbunden ist, persönlich oder von Amts wegen. Anders als beim Sakrament, wo der verherrlichte Christus durch den Priester direkt handelt, ist der Mensch als Segnender Werkzeug des Segens. Ist er ganz Licht, dann durchströmt der Segen von oben her den Menschen gänzlich, andernfalls nur schwach und getrübt und kraftlos. Und auch auf der Seite des Empfängers gibt es Voraussetzungen für die Wirkung des Segens: Glaube, Vertrauen und Abkehr von sündhaften Gewohnheiten. Die Tatsache, dass alle Getauften berufen sind zu segnen, hängt also eng mit der Berufung aller zur Heiligkeit zusammen. Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch euer ganzes Leben heilig werden(1 Petr 15). Segen ist also mehr als ein frommer Wunsch, sondern ein reales übernatürliches Gut, das man spenden und empfangen kann - wenn man dazu disponiert ist. Daher also bitten wir z. B. am Beginn der hl. Messe um Vergebung, damit wir die Gaben Gottes überhaupt empfangen können, damit wir überhaupt andere segnen können. Wir sollten ernsthaft darüber nachdenken, denn wenn der Segen und die Segensmacht die natürliche Berührungsstelle mit Gott sind, dann hat es Folgen, wenn diese Berührungsstelle nach Art eines Wackelkontaktes gelockert und kraftlos geworden ist. Wir alle sind berufen ein Segen zu sein! Eltern sollten ihre Kinder unbedingt segnen. Wenn Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus segnen lassen wollen - dann melden Sie sich bitte. Jederzeit komme ich auch für den Krankensegen. An dieser Stelle herzliche Einladung zum Blasiussegen, der am 3. Feb. in beiden Messfeiern gespendet wird. Und am Fest der hl. Agatha werden wir wieder Brot segnen.

 

Ihnen allen eine gesegnete Zeit!   

 

Ihr Pfr. Adam Malczyk