Schmuckband Kreuzgang

Geschichte der Kirche St. Kilian

Geschichte der Kirche 

Die erste Kirche zu Ehren des hl. Kilianus, welche in den Pfarrakten erwähnt wird, wurde hier erbaut im Jahre 1451 an demselben Ort, wo die jetzige Kirche steht. Das im Jahre 1451 erbaute Gotteshaus wurde 1684 durch den verdienten Pfarrer Peter Blöchinger erweitert, erhöht, innen und außen renoviert, mit einem neuen Turm versehen und am 10. Juni 1692 von dem Weihbischof Mattäus Stark eingeweiht.

Infolge rascher Zunahme der Bevölkerung erwies sich das Gotteshaus nach etwa 100 Jahren als zu klein, außerdem war es baufällig geworden und so wurde es auf Abbruch vom hiesigen Bürger Johann Knecht um die Summe von 320 Gulden ersteigert.

Die Materialien wurden verwendet zur Erbauung eines Wohnhauses in der Seligenstädter Straße an der Gemeindewaage mit der damaligen Hausnummer 134, in welchem später noch ein Enkelkind des Steigerers wohnte.

 Nach vielen Kämpfen und Mühen des würdigen Pfarres Paulinus Breuer kam endlich im Jahre 1821 unter tatkräftiger Mithilfe des damaligen Landrates Hardy der jetzige Kirchenbau zustande. Der Neubau wurde ausgeführt von dem Baumeister Balthasar Hospes von Aschaffenburg, nach dem Plan der Oberbaudirektion Darmstadt, um die Summe von 13 250 Gulden. Davon zahlte der Großherzogl. Fiskus als Berechtigter d. halben Zehnten ein Drittel, während die Gemeinde den Rest beisteuern musste. Hierzu wurde im Gemeindewald eine große Holzfällung durchgeführt und durch Verkauf des Holzes das Geld aufgebracht.

Der Grundstein wurde gelegt am 1. April 1821 und der erste Gottesdienst in der neuen Kirche wurde am 25. November 1821 gehalten.

Die feierliche Einweihung war erst am Dreifaltigkeitssonntag 1822 mit Genehmigung der Mainzer bischöflichen Behörde und wurde von dem Herrn von Wreden, Kanonikus des Erzstiftes zu Köln, vorgenommen.

Als Kirchweihtag wurde jedoch mit spezieller Erlaubnis des Bischöflichen Generalvikariats zu Mainz der Tag der Einweihung der im Jahre 1451 erbauten Kirche – Sonntag nach dem Feste des Apostels Matthäus – jährlich begangen.

Der Erbauer der Kirche, Pfarrer Breuer, mahnte die gläubige Gemeinde mit den Worten:

„Ihr Nachkommen erhaltet was wir euch errichtet haben und betet für unser Seelenheil“!
 
Getreu dieser Mahnung betrachteten die folgenden Generationen es als ihre heilige Pflicht das  Gotteshaus zu erhalten und dank der Opferwilligkeit der Pfarrkinder konnte im Jahre 1927 die Kirche nicht bloß renoviert, sondern auch erweitert werden, indem die beiden Sakristeien zum Innenraum verwendet, eine neue Sakristei angebaut und das Chor nach dem Main zu hinausgerückt wurde.

Von den im Jahr 1942 eingezogenen Glocken (staatl. angeordn. Einschmelzung) kehrte nur die Muttergottesglocke 1947 zurück. Aber die Pfarrgemeinde sammelte Kupfer und Zinn und so konnten, mit Unterstützung weiterer Geldspenden, an Weihnachten 1947 die neuen Glocken im Vierklang über Dorf und Flur erschallen.

Im November 1974 wurde die 1972 in Auftrag gegebene neue große Orgel eingeweiht.

Im Jahre 1987 wurde nochmals eine umfassende große Außenrenovation durchgeführt, nachdem vorher schon eine wohlgelungene Innenrenovation stattgefunden hatte.