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Frankfurter Erklärung „Für eine synodale Kirche“

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Datum:
Do. 24. Feb. 2022
Von:
Stephan Heuser

„Der Synodale Weg muss über die Synodalversammlung hinaus in die Gemeinden, in die pastoralen Räume, in Schulen und kirchliche Einrichtungen – kurz: er muss an die Basis führen. Dafür braucht es ein synodales Commitment“, erklären Gabriele Klingberg, Johannes Norpoth und Professor Dr. Gregor Maria Hoff für den Kreis der Initiator:innen der „Frankfurter Erklärung“.

Die auf der dritten Plenarversammlung des Synodalen Weges verabschiedeten Texte und die mit ihnen verbundenen Voten sollen Weichen für Reformen der katholischen Kirche stellen. Sie weisen in die Zukunft einer synodalen Kirche, von der Papst Franziskus spricht.

„Die ‚Frankfurter Erklärung: Für eine Synodale Kirche‘ soll die Möglichkeit bieten, sich mit den Anliegen des Synodalen Wegs zu verbinden. Sie zielt auf eine Selbstverpflichtung aller Unterzeichnenden und will damit nachvollziehbar in das Leben der katholischen Kirche in Deutschland eingreifen“, so Klingberg, Norpoth und Hoff. „Die Initiative, entstanden auf der dritten Plenarversammlung, geht weit über den institutionellen Rahmen des Synodalen Wegs hinaus. Wer unterschreibt, wird zum Akteur, zur Akteurin im synodalen Prozess“.

Der Erklärung schließen sich das Präsidium des Synodalen Wegs und das Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken an.

Auch die Bischöfe Bode und Bätzing sind der Frankfurter Erklärung beigetreten.

Frankfurter Erklärung: für eine synodale Kirche

Als Mitglieder der katholischen Kirche erkennen wir den Synodalen Weg in Deutschland und weit über seine Grenzen hinaus als einen Kairos: als einen Moment der Entscheidung für unsere Kirche, vor die uns Gott stellt.

Wir wissen um die Schuld, die unsere Kirche auf sich geladen hat – vor allem im sexuellen und geistlichen Missbrauch ihrer Macht.

Wir nehmen den Geist synodaler Beratungen und Entscheidungen als eine Inspiration wahr, neue Wege zu finden, um den Menschen unserer Zeit den Gott des Lebens nahe zu bringen.
Deshalb verpflichten wir uns, an den Orten, an die uns Gott stellt, entschieden für eine Kirche einzutreten, die Synodalität lebt.

Das bedeutet für uns:
Wir durchbrechen alle Formen eines Missbrauchs von Macht in der Kirche und treten für durchgreifende Aufarbeitung und Gerechtigkeit für die von Missbrauch Betroffenen ein.

Wir setzen uns für Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche ein und verwirklichen sie konsequent.

Wir widersetzen uns jeder Diskriminierung in der Kirche und geben allen Menschen in ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit Raum.

Wir leben eine Kirche, in der wir mit unseren Ämtern und Charismen gemeinsam beraten und entscheiden.

Wir verabschieden nicht nur Dokumente, sondern setzen sie in konkretes Handeln um: in unseren Bistümern und Gemeinden, in Schulen und caritativen Einrichtungen – an allen Orten kirchlichen Lebens.

Wir lassen uns an dieser Selbstverpflichtung messen.

Wir bleiben einander im Gebet verbunden und ziehen daraus die Kraft, dem Geist Gottes zu folgen, der lebendig macht.

Das Dokument zur Unterzeichnung: Frankfurter Erklärung