© Pfarrei Messel
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„Liebender Gott, fassungslos stehen wir vor der Gewalt auf der Welt, besonders in diesen Tagen angesichts des Kriegsgeschehens in der Ukraine. Gib uns die Kraft, denen in Solidarität beizustehen, die leiden und die heute in Angst leben. Gib Hoffnung all denen, die in diesem Teil der Welt, der uns so sehr am Herzen liegt, nach Gerechtigkeit und Frieden suchen. Sende den Heiligen Geist, den Geist des Friedens, damit er die Verantwortlichen der Völker und alle Menschen leite.“
(Frère Alois im Mittagsgebet in Taizé am Donnerstag, 24.2.2022)
Neben dem Friedensgebet mit Bischof Kohlgraf, zu dem der pax christi-Bundesvorstand am freitag, den 25.02.2022 um 18 Uhr eingeladen hatte, gibt es in Darmstadt weitere Gelegenheiten, zu denen sich Christen versammeln um für den Frieden zu beten.
Ökumenisches Friedensgebet in Darmstadt
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Darmstadt, das Evangelische Dekanat Darmstadt und das Katholische Dekanat Darmstadt laden angesichts des Krieges in der Ukraine zu einem wöchentlichen ökumenischen Friedensgebet jeden Montagabend um 18.00h in St. Ludwig ein.
Friedensgebet des Hl. Franz von Assisi
Liebe Leserin, lieber Leser,
für Madeleine Delbrel, Dichterin, Sozialarbeiterin in den prekären Verhältnissen einer Vorstadt von Paris, Mystikerin der Nachfolge Jesu unter den Bedingungen der säkularisierten modernen Welt, war die tägliche Teilnahme an der Eucharistie eine innere Notwendigkeit.
Sie schreibt in einem Brief aus dem Jahr 1928: „Es ist noch früh am Morgen. Alle Welt schläft noch oder ist gerade am Aufwachen. Ich komme aus meiner geliebten Frühmesse, die sehr einer Vigil gleicht: Die Straßen sind auf dem Hinweg noch völlig dunkel, die Gaslichter brennen und hier und da hört man das Geräusch von Kehrschaufeln. Man streift an Lumpensammlern vorbei, Menschen, die einem lieb geworden sind. Dann kommt man an. Der Tabernakel ist weit geöffnet, und bald schon nähert sich von fern ein Glöckchen und mit ihm der Priester mit dem Hostienkelch; der Tabernakel wird geschlossen, das Licht angezündet und die ganze Kirche wird zu einem Zeichen.“
Heute gibt es in den meisten Gemeinden solche Frühmessen höchstens noch als „Rorate Messen“ im Advent. Und auch die Gestalt der Eucharistiefeier hat sich – fast 90 Jahre später und nach der Liturgiereform – sehr stark verändert. Es geht nicht mehr so sehr um das Eintauchen in ein Mysterium der Gegenwart, das uns übersteigt, sondern stärker um „Communio“, das Eintreten in die Gemeinschaft derer, die sich um den „Tisch des Herrn“ versammeln. In allem Wandel der äußeren Form und der persönlichen Frömmigkeit hält eines sich freilich durch:
Die Feier der Eucharistie ist so etwas wie „Quelle und Höhepunkt“ des christlichen Lebens. So hat das 2. Vatikanische Konzil es formuliert. Und so entspricht es wohl auch heute noch dem Empfinden der meisten Katholikinnen und Katholiken.
Ungeachtet dessen erleben wir heute, von außen durch den Priestermangel bedingt aber auch von innen her getragen von einem sich verändernden Selbstverständnis der Gläubigen, einen allmählichen Wandel im Bewusstsein und in der Praxis der Liturgie:
Es wird uns bewusster, dass Jesus Christus auf verschiedene Weise unter uns gegenwärtig ist: Im Wort der Schrift, in der Gemeinschaft derer, die in seinem Namen sich versammeln, in den Bedrängten und den Armen, im ganz persönlichen Gebet und in uns selbst. Er will in uns und mit uns unter den Menschen gegenwärtig sein und leben.
Auch wenn Katholiken meist immer noch die „Messe“ meinen, wenn sie vom „Gottesdienst“ reden – andere Formen müssen und werden an Bedeutung gewinnen.
Mit dem Weggang von Pfarrer Inziku aus Darmstadt und der „Pfarrgruppe Nord“ wird das sehr bald auch in Messel zur konkreten Herausforderung werden. Lange wird das gewohnte Gottesdienstprogramm, auch an den Sonntagen, sich nicht mehr halten lassen. Eucharistiefeiern werden seltener werden. Das kann auch eine Chance sein, andere Formen zu entwickeln. Aber auch den Wert der Messe neu und tiefer zu entdecken.
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ So hat es der Herr uns zugesagt.
Seine Gegenwart in Brot und Wein ist eine besonders innige Weise, seine Nähe und die Verbundenheit mit ihm zu erfahren. Wie auch immer wir aber zusammenkommen, um die Gegenwart des Auferstandenen für unser Leben zu begehen und zu feiern:
Immer wird es darauf ankommen, dass unser Gottesdienst im Alltag sich fortsetzt und auswirkt.
So hat es Madeleine Delbrel erfahren und gelebt:
„in uns vollzieht sich das Sakrament deiner Liebe“, schreibt sie in einem ihrer Gedichte,
„weil deine Augen in den unseren erwachen,
weil dein Herz sich öffnet in unserem Herzen,
fühlen wir,
wie unser schwächliche Liebe aufblüht,
sich weitet wie eine Rose,
zärtlich und ohne Grenzen
für all die Menschen, die hier um uns sind . . .“
Ihr Pfarrer Stefan Schäfer