Schmuckband Kreuzgang

Vorbereitung für den Klöppelaustausch im Oktober 2021

Die Klöppel unserer vier Glocken sind - wie so manche von uns - in die Jahre gekommen. Im Gegensatz zu uns sind sie allerdings austauschbar! Im Gegensatz zu uns sind sie allerdings austauschbar! Dieser Austausch wird demnächst erfolgen; damit die Fachfirma das auch problemlos durchführen kann, haben zwei Helfer unserer Gemeinde im Glockenturm für Sauberkeit gesorgt. Da es einigen Vögeln immer wieder gelingt, sich im Glockenturm ihrer Exkremente zu entledigen, ist das schon eine Arbeit, bei der es Schutzanzügen bedarf.Wie auf dem Bild zu sehen ist, sogar in Farbe!

Im Rahmen dieser Arbeiten hat Günter Schneider in der Kirche Informationstafeln zu unseren Glocken aufgestellt. Diese sind den ganzen Oktober zu besichtigen. Nach dem Austausch wird auch einer der Klöppel zu bewundern sein - aber nicht fallenlassen!

Zwei Marsmenschen in unserem Glockenturm? Nein, es sind Günter Schneider und Helmut Plaha (c) H. Plaha

Eine kleine Kirchen-Baugeschichte

10. Januar 1952
Gründung der Pfarrei St. Josef
Pfarrer Keller war damals 39 Jahre alt; er fuhr Motorrad. Da noch keine Kirche vorhanden war, wurde einmal in der Woche ein Heilige Messe in der Friedrich-Ebert-Schule (1. Stock, Vorraum) gehalten
1952
Während der Opel-Werksferien begannen die Baurbeiten für die Kirche. Grundsteinlegung war bereits am 31. August 1952. Die Weihung der Kirche nahm Bischof Dr. Albert Stohr am 21. Dezember 1952 vor.
1953
Bau des Pfarrhauses (Kosten zusammen 105.000 DM), danach 1954 bis 1957 Außenputz Kirche und Pfarrhaus, Seitenaltäre, Taufstein usw.
1957/58
Errichtung des Glockenturms mit kleinem Jugendraum
1961
Weihe der vier Glocken am Pfingstmontag
1963
...um den Text hier nicht zu lang werden zu lassen: Bitte den folgenden Link zum Download nutzen!

Baugeschichte Bild 1952 (c) J. Kreickemeier

Heft von 1962 aufgetaucht - 10 Jahre St. Josef

Während der Einschränkungen durch die Pandemie kamen wir auf den Gedanken, eine Baugeschichte unserer St.-Josefs-Kirche zusammenzutragen. Dabei präsentierte Jürgen Kreickemeier ein Heft von 1962! Es ist ein Rückblick von Pfarrer Keller auf 10 Jahre St. Josef von der Gemeindegründung, dem Kirchbau, der Glockenweihe und vielen weiteren Einzelheiten aus dem Gemeindeleben. Aber neben dem kirchlichen Schwerpunkt sind die Anzeigen der damaligen Geschäftswelt, die die Schaffung dieses Hefts finanzierte, von sehr unterhaltsamen Wert.

Vielleicht schauen Sie  mal rein; die Download-Datei im PDF-Format ist allerdings 42 MB groß. Möglicherweise liegt dieses Heft aber auch bei Ihnen im Bücherschrank?

heft_1962 (c) H. Plaha

Rohbau-Arbeiten 1952

Die Bildtafeln, gestaltet von Jürgen Kreickemeier, zeigen Ausschnitte von den Anfängen der Baugeschichte unserer Kirche.

Hier die Tafel von den ersten Spatenstichen, einem Zeitungsbericht und der Liste der freiwilligen Helfer bei den Fundamentarbeiten.

Sehen Sie sich ruhig die Tafel in der Vergrößerung an. Sollten Sie Interesse an einzelnen Bildern haben, melden Sie sich bitte im Pfarrbüro.

Baugeschichte Tafel Rohbau (c) J. Kreickemeier

Die Kirchweihe

Hier sehen Sie die Bildtafel von der Kirchweihe am 4. Adventssonntag 1952.

Baugeschichte Tafel Kirchweihe (c) J. Kreickemeier

Unsere Glocken

Baugeschichte Tafel Glockenherstellung (c) J. Kreickemeier

1957 konnte ein separater Glockenturm errichtet werden, in dem 1961 vier Bronzeglocken aus der Gießerei von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg eingerichtet wurden:

I:   Christkönigs-Glocke      Ton e' (1272 kg)

II:  Josefs-Glocke                 Ton g' (703 kg)       

III: Matthias-Glocke              Ton a' (582 kg)

IV: Marien-Glocke                Ton c'' (537 kg)

Jürgen Kreickemeier hat große Ausstellungstafeln hergestellt, auf denen unter anderem Bilder und Berichte  zur Baugeschichte unserer Kirche zusammengestellt sind. Da sie zum Einscannen zu groß sind, haben wir Fotos davon gemacht; deren Qualität hält sich natürlich in Grenzen. Trotzdem sind wir der Meinung, sie sind so interessant, dass wir sie hier vorstellen wollen.

Nach und nach werden wir auch weitere Tafeln hier zufügen.

 

 

 

Die Glockenherstellung

Der Turm mit seinen Glocken

Baugeschichte Tafel Der Turm und seine Glocken (c) J. Kreickemeier

Mit freundlicher Unterstützung des in Rüsselsheim stationierten US-Transportbataillons wurden die Glocken am 19. Mai 1961 in Heidelberg abgeholt und durch die Straßen der Siedlungen gefahren; danach schaffte man sie in die Kirche in Erwartung ihrer Weihe.

Die Glocken wurden am Pfingsmontag, den 22. Mai 1961, durch den Domkapitular Dr. Adam Groh geweiht.

Direkt im Anschluss an die Weihe erfolgte das Aufhieven in den Turm. Zudem erstellte eine Fachfirma die elektrische Ausrüstung.

Am 1. Juni 1962 (Fronleichnam) sollen die Glocken zum ersten Mal geläutet haben.

Geschichte des St.-Josef-Fensters im Pfarrheim

stjosef2 (c) H. Plaha

Der Chronik in der Festschrift zur 50-Jahr-Feier der Pfarrgemeinde St. Josef in Rüsselsheim zufolge wurde 1967 das Pfarrheim rechts der Kirche fertiggestellt. Der Treppenabgang ins Untergeschoss (Keller) und der Aufgang in das Obergeschoss waren nicht überdacht. Man war auf den Treppen der Witterung ausgesetzt; im Herbst und Winter war das nicht immer angenehm. Noch unangenehmer jedoch war die Geruchsbelästigung durch die damals im Keller befindliche Toilettenanlage.

Aus diesem Grund entschloss man sich 1987, dem Pfarrheim einen neuen Eingangsbereich hinzuzufügen, in den auch die neuen Toiletten integriert waren. Die Treppen – endlich im Innenraum – wurden im Zug der Baumaßnahme ebenfalls erneuert. Gleichzeitig ersetzte man das Flachdach durch ein Satteldach, unter dem man auch einen neuen Tagungsraum realisieren konnte. 1988 wurden diese Vorhaben vollendet.

Der Eingangsbereich wird über ein großes Fenster in der Westfront mit Tageslicht versorgt. Über dessen Gestaltung war man jedoch geteilter Meinung. Glasbausteine waren vorgeschlagen, aber wohl energietechnisch nicht mehr die erste Wahl. Hans Heib, der sich für die Planung und Ausführung des Anbaus eingesetzt hatte, stellte sich dort ein Buntglasfenster mit dem Bild der Kirche vor, das beim Betreten des Pfarrheims als erstes ins Auge fallen sollte.

Allerdings fand das nicht überall Zustimmung. So gestaltete Benno Römer einige Skizzen, die aber wieder verworfen wurden. Erst als der bei der hier ansässigen Firma Glasbau-Bockius beschäftigte Kunstglaser Pfannmüller den Heiligen St. Josef in das Bild integrierte, war man einverstanden – allerdings stellte man kirchenseitig keine Mittel für die Realisierung zu Verfügung. So warb Hans Heib bei den Gemeindemitgliedern um Unterstützung. Und tatsächlich, es fanden sich sehr großzügige Spender dafür. Selbstverständlich steuerte Hans Heib ebenfalls eine erkleckliche Summe für das Fenster bei.

Um die Wirkung des Fensters zu betonen, wurde es mit einer Beleuchtung versehen. Sie erfüllte aber nur bedingt ihren Zweck. So beleuchtete man das Bild von außen. Allerdings wurde auch das wieder aufgegeben, weil das Licht wohl etliche Male die ganze Nacht brannte.

Das Fenster selbst wirkt auf den Betrachter am besten am frühen Nachmittag, wenn die Sonne direkt hereinscheint. Dann leuchten die Farben förmlich. Sehen Sie es sich doch einfach nach der Sonntagsmesse einmal an!

Im Eingangsbereich unseres Pfarrheims

Sehen Sie sich im Eingangsbereich unseres Pfarrheims um - und sehen Sie  Hans Heib, den "Motor" des Fensters, der leider im Oktober 2020 kurz nach Fertigstellung dieses Berichts von uns gegangen ist.

Im Treppenaufgang zum Tagungsraum steht  auch die Marienstatue, die erst kürzlich (Sommer 2021) von Nicole Bauer restauriert wurde.