Aus dem Sonntagsevangelium:
In jener Zeit
kamen Pharisäer zu Jesus und fragten:
Ist es einem Mann erlaubt,
seine Frau aus der Ehe zu entlassen?
Damit wollten sie ihn versuchen.
Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben?
Sie sagten:
Mose hat gestattet, eine Scheidungsurkunde auszustellen
und die Frau aus der Ehe zu entlassen.
Jesus entgegnete ihnen:
Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben.
Am Anfang der Schöpfung aber
hat Gott sie männlich und weiblich erschaffen.
Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen
und die zwei werden ein Fleisch sein.
Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch.
Was aber Gott verbunden hat,
das darf der Mensch nicht trennen.
(Mk 10)
Im Neuen Testament geht Gott in seiner Liebe so weit, daß er selbst in seinem Sohn Fleisch von unserem Fleisch, wahrer Mensch wird.
Auf diese Weise hat die Verbindung Gottes mit dem Menschen ihre höchste, unumkehrbare und endgültige Form angenommen. Und so wird auch für die menschliche Liebe ihre endgültige Form festgelegt, jenes gegenseitige »Ja«, das unwiderruflich ist: Sie entfremdet den Menschen nicht, sondern befreit ihn von den Entfremdungen der Geschichte, um ihn zur Wahrheit der Schöpfung zurückzubringen.
Der sakramentale Charakter, den die Ehe in Christus annimmt, bedeutet also, daß das Geschenk der Schöpfung zur Gnade der Erlösung erhoben worden ist. Die Gnade Christi ist keine äußerliche Hinzufügung zur Natur des Menschen, sie tut ihr keine Gewalt an, sondern befreit sie und stellt sie gerade dadurch wieder her, daß sie sie über ihre eigenen Grenzen erhebt.
Wie die Menschwerdung des Gottessohnes ihre wahre Bedeutung am Kreuz offenbar werden läßt, so ist die echte menschliche Liebe Selbsthingabe und kann nicht bestehen, wenn sie sich dem Kreuz entziehen will.
(Papst Benedikt XVI.)
Gottes Segen für SIe und Ihre Lieben in der neuen Woche!
Pfarrer und Gemeinde