Schmuckband Kreuzgang

Für den Tag und die Woche

IMG_1141 (c) Marion Bauer
Datum:
So. 16. Feb. 2025
Von:
jolie

Aus der Sonntagsliturgie:

Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger
und sagte:
Selig, ihr Armen,
denn euch gehört das Reich Gottes.
Selig, die ihr jetzt hungert,
denn ihr werdet gesättigt werden.
Selig, die ihr jetzt weint,
denn ihr werdet lachen.
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen
und wenn sie euch ausstoßen
und schmähen
und euren Namen in Verruf bringen um des Menschensohnes willen.
Freut euch und jauchzt an jenem Tag;
denn siehe, euer Lohn im Himmel wird groß sein.
Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.

(Lk 6)

Jesus lehnt das Gleichheitsprinzip als Rechtsgrundsatz keineswegs ab, wohl aber will er dem Menschen hier eine neue Dimension seines Verhaltens eröffnen. Ein isoliertes und verabsolutiertes Recht wird zu einem circulus vitiosus, zu einem Kreislauf der Vergeltungen, aus dem am Ende kein Weg mehr herausführt.
Gott hat in seinem Verhältnis zu uns diesen Zirkel durchbrochen. Wir sind im Unrecht vor Gott, abgewendet von ihm in der Suche nach der eigenen Herrlichkeit und so dem Tod verfallen.
Aber Gott verzichtet auf die gerechte Strafe und setzt etwas Neues dafür: die Heilung, unsere Bekehrung zu einem erneuerten Ja zur Wahrheit unserer selbst. Damit solche Verwandlung geschehe, geht er uns voraus und nimmt das Leid der Verwandlung auf sich.
Das Kreuz Christi ist die reale Einlösung dieses Wortes: nicht Aug um Auge, Zahn um Zahn, sondern das Böse verwandeln durch die Kraft der Liebe. In seiner ganzen menschlichen Existenz, von der Menschwerdung bis zum Kreuz, tut Jesus und ist er, was hier gesagt wird.
Er sprengt unser Nein auf durch ein stärkeres und größeres Ja. Im Kreuz Christi und nur dort öffnet sich dieses Wort und wird zu Offenbarung. In der Gemeinschaft mit ihm aber wird es zu einer Möglichkeit auch für unser eigenes Leben.

(Papst Benedikt XVI.)

Gottes Segen  Ihnen allen für die neue Woche!

Pfarrer und Gemeinde