Liebe Schwestern und Brüder,
Mit Beginn der kommenden Woche ist es wieder einmal soweit: Auf unseren Straßen und öffentlichen Plätzen werden die Schulanfänger unterwegs sein.
Im Straßenverkehr ist dann doppelte Vorsicht geboten. „Fahr nicht schneller, als dein Schutzengel fliegen kann“, so lautet ein gut gemeinter Rat an alle Autofahrer. Und an manchen Schultüten unserer Erstklässler habe ich schon einen munter blinkenden Anhänger mit dem Profil eines Engels gesehen.
In der christlichen Tradition gilt der Monat September gemeinhin als „Engelmonat“ – sicher aufgrund des Michaelifestes am 29.09. – ein Fest, das nicht nur bei Katholiken gefeiert wird. Und mittlerweile ist es auch statistisch nachgewiesen: In Deutschland glauben mehr Menschen an Engel als an den lieben Gott. Engel zieren Tassen und Teller, stehen als niedliche Accessoires in Setzkästen und auf Fensterbänken, und sie spielen auch in vielen Filmen eine entscheidende Rolle.
„Seinen Engeln befiehlt der Herr, dich zu behüten auf all deinen Wegen“, so sagt es die Bibel im Buch der Psalmen. Häufig wählen Eltern dieses Wort zur Taufe ihres Kindes. Und der Cartoonist Hans Traxler stellt lakonisch fest: „Bevor es Schutzengel gab, waren die Menschen vom Aussterben bedroht. Zum Glück hatte Gott ein Einsehen und schuf die Schutzengel nach seinem Bild.“
Sie sind mehr als nur niedliche Gestalten der kindlichen Fantasie. Die christliche Tradition weiß den Menschen von „guten Mächten wunderbar geborgen“ (D. Bonhoeffer).
Der Schulbeginn wäre eine gute Gelegenheit, der Wirklichkeit der Engel neu auf die Spur zu kommen. In den Gefährdungen des modernen Lebens sind sie an unserer Seite. Gut zu wissen.
Nicht nur unseren Schulanfängern wünsche ich einen von Gott behüteten Start in die kommende Woche.
Ihr Hendrick Jolie, Pfr.