In jener Zeit
nahm Jesus Petrus, Jakobus
und dessen Bruder Johannes beiseite
und führte sie auf einen hohen Berg.
Und er wurde vor ihnen verwandelt;
sein Gesicht leuchtete wie die Sonne
und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elíja
und redeten mit Jesus.
Und Petrus antwortete und sagte zu Jesus:
Herr, es ist gut, dass wir hier sind.
Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen,
eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja.
Noch während er redete,
siehe, eine leuchtende Wolke überschattete sie
und siehe, eine Stimme erscholl aus der Wolke:
Dieser ist mein geliebter Sohn,
an dem ich Wohlgefallen gefunden habe;
auf ihn sollt ihr hören.
(Mt 17)
Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne« (Mt17, 2). Die im Evangelium berichtete Szene von der Verklärung Christi, in der die drei Apostel Petrus, Jakobus und Johannes wie verzückt von der Schönheit des Erlösers erscheinen, kann zu einem Bild christlicher Kontemplation erhoben werden.
Es bleibt der Auftrag eines jeden Jüngers Christi, und somit auch unser Auftrag, die Augen auf das Antlitz Christi gerichtet zu halten und darin das Geheimnis des gewöhnlichen und schmerzlichen Weges seiner Menschheit zu erkennen, bis hin zum Begreifen des göttlichen Glanzes, der sich endgültig im Auferstandenen, der zur Rechten des Vaters verherrlicht ist, kundtut.
Im Betrachten dieses Angesichtes öffnen wir uns, um das Geheimnis des dreifaltigen Lebens in uns aufzunehmen und um stets aufs Neue die Liebe des Vaters zu erfahren und die Freude des Heiligen Geistes zu verkosten.
So verwirklicht sich auch für uns das Wort des heiligen Paulus: »Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn« (2Kor 3, 18).
(Hl. Papst Johannes Paul II)
Die Verklärung des Herrn – auch Verklärung Christi oder Transfiguration genannt – feiern neben der katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche auch die Kirchen des Ostens, wo das Fest eine hohe Bedeutung genießt.
Gott ist Licht, und Jesus will seinen engsten Freunden die Erfahrung dieses Lichts schenken, das in ihm wohnt. So wird er nach diesem Ereignis in ihnen inneres Licht sein, das sie vor den Angriffen der Finsternis zu bewahren vermag. Auch in der finstersten Nacht ist Jesus das Licht, das nie erlischt. Der hl. Augustinus faßt dieses Geheimnis mit einem wunderschönen Wort zusammen: »Was für die Augen des Leibes die Sonne ist, die wir sehen, ist [Christus] für die Augen des Herzens« (Sermo 78,2: PL 38,490).
(Papst Benedikt XVI.)