13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. 14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. 15 Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus. 16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Die in den Seligpreisungen in die Gnade der Nachfolge des Gekreuzigten Gerufenen sind angeredet. Während die Seliggepriesenen bisher wohl als des Himmelreiches würdig, aber doch offenbar zugleich als für diese Erde ganz und gar Lebensunwerte, Überflüssige erscheinen mußten, werden sie jetzt mit dem Sinnbild des auf Erden unentbehrlichsten Gutes bezeichnet. Sie sind das Salz der Erde. Sie sind das edelste Gut, der höchste Wert, den die Erde besitzt. Ohne sie kann die Erde nicht länger leben. Durch das Salz wird die Erde erhalten, um eben dieser Armen, Unedlen, Schwachen willen, die die Welt verwirft, lebt die Erde. Sie vernichtet ihr eigenes Leben, indem sie die Jünger ausstößt und – o Wunder! – gerade um dieser Verstoßenen willen darf die Erde weiterleben. Dieses »göttliche Salz« (Homer) bewährt sich in seiner Wirksamkeit.
(Dietrich Bonhoeffer, Nachfolge)
Einen gesegneten Sonntag und herzliche Einladung zu unseren Gottesdiensten!
Pfarrer und Gemeinde