„Und: Wohin geht’s dieses Jahr in den Urlaub?“ Eine Frage, die normalerweise in unseren Breiten die vor uns liegende Ferien- und Urlaubszeit begleitet. Smalltalk über den Gartenzaun hinweg, beim Supermarkt an der Kasse oder mit dem Kollegen auf dem Büroflur. Urlaub – einmal für 2-3 Wochen dem Alltagswahnsinn entfliehen; Sonne, Strand, Berge, Wasser, Nichtstun, je nach Lebensphase mit Familie oder ganz entspannt als Paar, allein oder mit Freunden: Einfach nur weg. Wer wünscht sich das nicht?
In diesen krisenhaften Zeiten fallen die Urlaubspläne bei vielen wesentlich bescheidener und verhaltener aus. Was zunächst als schmerzliche Einschränkung empfunden wird, könnte sich beim zweiten Hinschauen durchaus auch als Eröffnung neuer Möglichkeiten entpuppen: Warum nicht die heimische Region mit ihren vielfältigen Schätzen erkunden? Statt Reise- und Urlaubsstress, statt Animation und Event die Entdeckung der Langsamkeit, des Innehaltens?
Im Neuen Testament gewährt Jesus Christus seinen Jüngern nach einer kräftezehrenden Wanderung im Dienst des Gottesreiches eine Auszeit der besonderen Art: „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus“ (Mk 6, 31), heißt es da ganz lapidar.
Urlaub im biblischen Sinne heißt dann einfach: Ausruhen bei dem, der meine Ruhe, meine Inspiration, meine Quelle und mein Sinn ist.
Schön wär es, wenn diese Dimension des Urlaubs nicht völlig vergessen würde: Mensch, du bist nicht allein. Es gibt jemanden, der dein Leben trägt. Der dich geschaffen, erlöst und geliebt hat bis zum Äußersten. Er wartet auf dich. Und du könntest seine Stimme vernehmen, wenn du mal dein Smartphone für ein paar Stunden beiseite legen würdest.
Warum nicht einmal diesen Aspekt der Sommerzeit bedenken, wenn Sie sich und Ihren Lieben eine Auszeit im Sommer gewähren? Ich bin mir sicher: Bereuen werden Sie es nicht.
Mit allen guten Sommerwünschen grüßt Sie
Ihr Hendrick Jolie, Pfr