Am 26. März 1945 wurden 81 Frauen und 6 Männer aus dem sogenannten Frauenarbeitserziehungslager Hirzenhain am Ortsrand von Hirzenhain von der SS erschossen. Am Tatort erinnert seit 1991 ein Mahnmal an das Verbrechen (Ortsausgang Hirzenhain Richtung Glashütten, rechte Seite).
Die 81 Frauen und sechs Männer waren Gefangene eines „Arbeitserziehungslagers“ der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) auf dem Areal der damaligen Breuer-Werke in Hirzenhain. Von Mitte 1943 an wurden dort Panzerteile gebaut. Russinnen und Polinnen bildeten das Gros der Zwangsarbeiter.
Ende März 1945, als die amerikanischen Truppen bereits den Rhein überschritten hatten, kam der Befehl, das Lager in Hirzenhain für eine SS-Kampfgruppe zu räumen. Neu angekommene Häftlinge und als marschunfähig geltende Insassen des Lagers wurden daraufhin erschossen.
Dieses unfassbare Verbrechen auf dem Gebiet unserer Pfarreien zeigt uns, wozu Menschen zu allen Zeiten fähig sind. Gerade in der gegenwärtigen Zeit spüren viele Menschen erneut, wie zerbrechlich und gefährdet das menschliche Zusammenleben in Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit ist.
Der Glaube sieht noch einmal tiefer und weiter. Wir stehen in der Fastenzeit. In der Betrachtung des Kreuzweges Jesu erkennt der Christ die Abgründe des Bösen, die in jedem Menschenherzen lauern. Und gleichzeitig erkennt er, dass der Abgrund des Erbarmens Gottes tiefer, mächtiger und stärker ist. Auch das lehrt uns der Kreuzweg und das Geschehen, das wir in der Fastenzeit bedenken.
In diesem Sinne lade ich Sie ein, die vielen Opfer von Krieg und Gewalt nicht zu vergessen. Erkennen wir gerade in der gegenwärtigen Zeit den Aufruf zum Gebet. Das Gebet – es schützt uns vor Verzagtheit. Und durch das Gebet – wird die Not des Volkes gewendet.