Schmuckband Kreuzgang

Nachdenkliches zur Fastenzeit - Teil III

IMG_0647 (c) Marion Bauer
Datum:
So. 23. März 2025
Von:
jolie

Aus dem Sonntagsevangelium (Lk 13)

Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis:
Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt;
und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug,
fand er keine.
Da sagte er zu seinem Winzer:
Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre
und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt,
und finde nichts.
Hau ihn um!
Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen?
Der Winzer erwiderte:
Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen;
ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen.
Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte;
wenn nicht, dann lass ihn umhauen!

Alle Men­schen wol­len eine Spur hin­ter­las­sen, die bleibt. Aber was bleibt? Das Geld nicht. Auch die Gebäu­de blei­ben nicht; eben­so wenig die Bücher. Nach einer gewis­sen, mehr oder weni­ger lan­gen Zeit ver­schwin­den alle die­se Din­ge. Das ein­zi­ge, was ewig bleibt, ist die mensch­li­che See­le, der von Gott für die Ewig­keit erschaf­fe­ne Mensch.

Die Frucht, die bleibt, ist daher das, was wir in die mensch­li­chen See­len gesät haben – die Lie­be, die Erkennt­nis; die Ges­te, die das Herz zu berüh­ren ver­mag; das Wort, das die See­le der Freu­de des Herrn öff­net. Bre­chen wir also auf und bit­ten den Herrn, er möge uns hel­fen, Frucht zu brin­gen, eine Frucht, die bleibt. Nur so wird die Erde vom Tal der Trä­nen in einen Gar­ten Got­tes verwandelt.
(Joseph Kardinal Ratzinger, 2005)

Ihnen allen eine gesegnete Woche!

Pfarrer und Pfarrei