1974 wurde der Grundstein gelegt. Der Baustil ist geprägt von den Ideen Le Corbusiers, der In Ronchamp in Frankreich Notre Dame du Haut baute. Im Ingenieurbüro Heitz machte der Architekt Paulik den Plan. Er entwarf zunächst ein Kirche ohne den Turmaufsatz. Das Diözesanbauamt aber wollte den Glockenturm, damit die Kirche nicht wie eine Sporthalle wirken sollte. Es ist spürbar, dass dieser Aufsatz dem ursprünglichen Plan widerspricht. Die Klarverglasung stört das mystische Dunkel, das normalerweise nur von den Lichtbändern beleuchtet würde. Der Glockenturm kann aus statischen Gründen keine echten Glocken tragen. Wir behelfen uns mit einer Lautsprecheranlage und CD-Aufnahmen. Die Kirche ist dennoch ein gelungenes Werk und lädt zu Stille und Andacht ein. Nichts lenkt hier ab. Die Kirche ist ehrlich modern und verträgt auch keine zusätzliche Dekoration. Der sakrale Raum wird durch die Leere bestimmt, die allein die unsichtbare Gegenwart Gottes präsent machen kann. Einen starken Kontrast zum dunklen Boden und den verklinkerten Wänden aus handgearbeiteten Ziegelsteinen bilden Altar, Ambo, Kredenz, Tabernakel, Marienaltar und Osterkerzenleuchter aus leuchtend-weißem Carrara-Marmor. Das bestimmende Metall ist Aluminium. Auf überbordende Symbolik wird verzichtet, eine Frucht der Bauepoche. Das Gebäude ist Nord-Süd ausgerichtet, so dass der Altar im Süden steht. Hier wurde mit der christlichen Ausrichtung Ost-West gebrochen.
Der Altar hat die Form eines Tisches mit einem fast quadratischen Kreuz, das den Zwischenraum zwischen den Stützen ausfüllt. Einkerbungen rechts und links des Kreuzes geben Schatten und Plastizität. Im Zentrum ist das Lamm zu sehen. Es stellt als Opferlamm die Beziehung zum Geschehen auf dem Altar her.
Der Ambo bildet den anderen Mittelpunkt der Ellipse im Chorraum als Tisch des Wortes. Hier wird Gottes Wort aus der Heiligen Schrift verkündet und ausgelegt. Unser Ambo hat die gleiche Reliefgestaltung wie der Altar. Die Liturgiereform wird hier umgesetzt mit den beiden einander zugeordneten Brennpunkten der einen Ellipse.
Die Aufbewahrungsort des eucharistischen Brotes ist wie ein Baum gestaltet. Er wird gehalten von einer Art Blütenkelch, an dessen Grund sich der eigentliche Tresor befindet. Ihn überrinnen große Tropfen. Der Gerechte ist wie ein baum, der Am Wasser gepflanzt ist und zur rechten zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken, wie es im Psalm heißt. Zu sehen ist auch der Gabentisch mit den Leuchtern für das Evangelium udn der marmorne Ständer für die Osterkerze. Hier war ein Taufbecken geplant, das aber nicht zur Ausführung kam.
Das Kreuz über dem Priestersitz ist der Abbildung des Gekreuzigten auf dem Turiner Grabtuch nachempfunden. In seiner Stilisierung ohne emotionale Erregung wirkt es erhaben und überzeugend.
Bernhard Vogler entwarf fertigte 1995 die Bonifatiusskulptur aus Eichenholz. Das Bildnis ist eine Gruppe von Menschen um den Heiligen: rechts sind die, die sich taufen lassen und zum neuen christlichen Glauben bekehrt werden, links die Räuber, die Bonifatuis auf seiner letzten Missionsreise überfielen und erschlugen. Verbindendes Element ist die gefällte Donareiche von Fritzlar.
Der Kreuzweg mit seinen vierzehn Stationen befindet sich an der sehr stark reliefierten Klinkerwand auf der linken Seite des Gotteshauses. Es sind sehr sprechende eindrückliche Skulpturen aus hartem Eichenholz. Hier sehen wir die letzte Station: Jesus wird in das Grab gelegt.
Das Lamm steht auf einem zeitgenössischen Sarg. Das Kreuz wird von einem gezackten Gebidle gehalten, das als Dornenkrone gestaltet ist. Vor dem Kreuz erscheint bereits die Siegesfahne des Auferstandenen. Die Staion vereingt das Thema des Todes mit dem des neuen Lebens über den Tod hinaus.
Auf der Westseite hinter dem Marienaltar ist das Fenster als Rose gestaltet. Ein Zitat aus der Lauretanischen Litanei, die Maria mit vielen Attributen preist: Du geheimnisvolle Rose. In verschiedenen Rottönen und grünem Blattwerk beginnt die Rose zu leuchten, wenn am Abend die Sonne untergeht.
Weiter hinten auf der gleichen Seite findet sich ein weiteres gestaltetes Fenster, das in seiner abstrakten Gestaltung eine Christophorusgestalt erkennen lässt.