Intermediales Soirée:Erinnerungskultur im Elektra-Mythos – Literatur, Kunst, Musik

Die Welt ist voller Hass und schreit nach Rache. Hass trifft Menschen anderer Hautfarbe, anderer Religion, anderer Herkunft. Rache ist die Ursache vieler Kriege und Konflikte im Nahen Osten und auf dem afrikanischen Kontinent für tatsächlich oder vermeintlich erlittenes Unrecht. Menschen werden in den sozialen Medien mit hasserfüllten Drohungen konfrontiert, Juden auf offener Straße tätlich angegriffen.
In die Geschichte unseres Landes ist die millionenfache Ermordung jüdischer Menschen eingeschrieben. Aber anders als bei Elektra, die sich an den Mördern ihres Vaters rächen will, geht es nicht um Rache oder Strafe, die Täter sind tot. Es geht vielmehr darum, die Erinnerung wachzuhalten als Mahnung an uns, die wir leben: Erinnerung an die Unmenschlichkeit als Appell an die Menschlichkeit.
Wie die hassende Elektra zur Mörderin wird, stellt die im 5. Jahrhundert v. Chr. aufgeführte Tragödie des Sophokles dar. Auf den antiken Dichter bezieht sich Hugo von Hofmannsthal in seinem Elektra - Drama, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden ist und seitdem weltweit auf den Bühnen wie kaum ein anderes Werk präsent ist, häufig als Oper in der Vertonung durch Richard Strauss. Nicht nur in der Literatur, sondern auch in der bildenden Kunst ist der Mythos von der Antike bis in die Neuzeit häufig rezipiert worden.
Programm
Teil 1: Die Tragödie des Sophokles und die Rezeption des Mythos in der Bildenden Kunst
Teil 2: Das Drama Hugo von Hofmannsthals und die Musik des Komponisten Richard Strauss
Ausführende
Moderation: Kurt Roeske
Vortrag der Texte: Hermann Heiser
Interpretation der Bilder: Evelyn Hermann-Schreiber
Interpretation der Musik : Elisabeth Haas
Kostenbeitrag
Abendkasse: 10 €
Schüler, Studierende, Auszubildende bis 27 Jahre kostenfrei
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