Aschermittwoch der Künstler und Publizisten am 17. Februar 2021, 14.30 – 16.00 Uhr,
im Anschluss:
17.00 Uhr Gottesdienst im Dom mit Bischof Dr. Peter Kohlgraf
Thema: „Alles anders – Perspektiven aus der Corona-Krise für Kunst und Kultur“
Auch der Aschermittwoch der Künstler und Publizisten kann in diesem Jahr nicht als Präsenz-Veranstaltung stattfinden, was sicherlich vielerseits auf Bedauern stößt.
Doch wir haben die Möglichkeit, zusammen mit dem Staatstheater Mainz und seinem Intendanten, Markus Müller, den Aschermittwoch in gebührender Weise zu begehen:
Aus dem Glashaus des Mainzer Staatstheaters mit Blick auf den Dom zu Mainz diskutieren auf dem Podium zum o. g. Thema die Kulturdezernentin der Stadt Mainz, Marianne Grosse, die Leiterin der Hauptabteilung Kultur im ZDF, Anne Reidt, der langjährige Leiter des Kultursommers Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Jürgen Hardeck, und Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates (Digitale Zuschaltung), Markus Müller, Intendant des Staatstheaters, moderiert von Ariane Binder, die bekannte SWR- und 3 Sat-Moderatorin.
Bischof Dr. Peter Kohlgraf wird genauso ein Grußwort sprechen wie Kultusminister Prof. Dr. Konrad Wolf.
Das Gespräch wird unterbrochen von einer Tanzeinlage des Mainzer Balletts, das das Kinderstück „Kreuz und quer“ von Felix Berner einstudiert hat.
Die Veranstaltung wird in voller Länge von der Technik des Bischöflichen Ordinariates, Staatstheaters und dem Erbacher Hof aufgezeichnet und in der Woche nach Aschermittwoch auf beiden Youtube-Knälen zu sehen sein.
Freundlicherweise hat sich der Südwestrundfunk bereit erklärt, ein Feature für die Abendnachrichten am 17. Februar 2021, 19.30 Uhr – 20.00 Uhr auszustrahlen. Hierfür sind wir der Landessendedirektorin des Südwest-Rundfunks Mainz, Dr. Simone Schelberg, wie dem Chef der Nachrichten, Dr. Joachim Görgen, sehr dankbar.
Die Corona-Pandemie hat unser Leben grundständig verändert. Kunst und Kultur werden aus dem direkten gesellschaftlichen Leben verdrängt und können nur digital oder in Aufzeichnungen in Funk und Fernsehen übermittelt werden. Gottesdienste dürfen zwar gefeiert werden, aber unter sehr strengen Auflagen. Demhingegen sind die übrigen Kulturorte, die breit aufgestellt sind, vom direkten Leben ausgeschlossen.
Doch die Kulturarbeit ist auch Sozialarbeit. Kultur ist immer auch ein Emanzipationsprogramm, das Menschen für die Demokratie und gegen Populismen stark macht. Die Gefahr der Erstarkung von extremen Positionen im Zuge ökonomischer und gesellschaftlicher Folgen der Pandemie ist groß, genauso groß wie die Gefahr für die Personalität des Menschen: Vereinsamung, Mangel an Begegnungen, das Fehlen von Austauschorten, Gespräche etc. reduzieren den Menschen ein Tun und Denken auf ein Minimum. Echte Begegnung bleiben auf der Strecke. Missverständnisse werden geschürt, Vereinfachungen und vorschnelle Zuschreibungen schaffen Aggressivität und gegenseitige Anfeindungen.
Wir wollen mit dem Gespräch aus der Eindimensionalität des Denkens und Tuns neue Perspektiven für Kultur und Kunst aufzeigen. Besonders für die freie Kunstszene, die sehr unter der Krise zu leiden hat, Soloselbständige und freie Künstlerinnen und Künstler brauchen Perspektiven, um in und nach der Krise wieder Hoffnung zu schöpfen, um die Kultur und die Kunst wieder zu beleben.
Deshalb soll das Gespräch auch einen Weg aufzeigen, um aus gesellschaftlichen und persönlichen Depressionen heraushelfen zu können.
Hierbei ist das Theater, das immer von außen auf Systeme schaut, ein kritischer Begleiter, der auf die Relevanz von Kunst und Kultur aufmerksam machen kann.
Brauchen wir nicht gerade jetzt ganz dringend den Austausch und die Auseinandersetzung in direkt erlebten Kultur?