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Wie kaum ein anderer Theologe hat auch Dietrich Bonhoeffer darauf beharrt, dass theologisches und ethisches Denken immer situationelles Denken ist, das sich unter neuen politischen oder gesellschaftlichen Umständen genauso wie das eigene Leben ändern kann. So entschied sich Bonhoeffer im Juni 1939, als ihm in New York eine Dauerstelle angeboten wurde, gegen das Exil und kehrte kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs nach Berlin zurück, um für ein besseres Deutschland zu kämpfen. Es folgten Zeiten der Konspiration, der Gefangenschaft, der Einsamkeit, der Entscheidung und der Zuversicht. Zugleich war er ein überzeugter, starker und literarisch produktiver Theologe. Weder der Entzug der Lehrbefugnis der Berliner Universität noch ein Veröffentlichungs- und Redeverbot konnten ihn am Schreiben hindern. Dietrich Bonhoeffer wurde am 9. April 1945 (!) auf Hitlers persönliches Geheiß hingerichtet. Auch heute noch kann er Menschen zur konsequenten Glaubensentscheidung und zum Handeln aus christlicher Verantwortung ermutigen.