Einmarsch der „Russischen Welt“

In der Nacht am 24. Februar 2022 begann Vladimir Putin seinen Angriffskrieg gegen die Ukarine. Während der Großteil der Welt sich in ihrer Solidarität mit dem ukrainischen Volk vereinigte, unterstützen immer noch viele Russen und bedeutsame gesellschaftliche Akteure Russlands Putins haltlose Kriegshandlungen. Unter anderem schweigen der Patriarch sowie das Episkopat der Russischen Orthodoxen Kirche und ignorieren somit die zahlreichen Appelle ihrer christlichen Brüder aus der Ukraine und der Weltöffentlichkeit, die Aggression des russischen Staates öffentlich zu verurteilen. Wie kam der Großteil der russischen Bevölkerung zu solchen Realitätsverzerrungen, wo die Narrative von Ukrainern als Brudervolk mit dem Vernichtungskrieg gegen eben dieses Volk koexistieren? Der Vortrag geht auf die Hintergründe des antiwestlichen Ressentiments und die darauffolgende Kriegsakzeptanz ein, die in den letzten zwei Jahrzehnten von den kirchlichen Diskursen ernährt wurden und eine Art Kriegstheologie formierten.