Kirche für andere sein?
Religionssoziologische und theologische Erkundungen zur „vicarious religion“ (Grace Davie)
Die religiöse Landschaft ist von einer vielschichtigen Transformation geprägt. Aktuelle Krisenerfahrungen und langfristige Entwicklungen führen zu einer Infragestellung der Rolle von Religion und fordern die Kirchen zu Selbstvergewisserung und Positionierung heraus.
Aus Sicht der christlichen Kirchen ist das Gespräch zwischen Soziologie und Theologie von entscheidender Bedeutung dafür, die normative Glaubenslehre einerseits und die Lebenswirklichkeit der Glaubenden andererseits aufeinander zu beziehen. Hiervon dürfte mit abhängen, inwiefern die christlichen Kirchen auf die gegenwärtigen Transformationen nicht nur reagieren, sondern sie konstruktiv mitgestalten können.
Als ein in Deutschland bislang wenig beachteter Ausgangspunkt, das Verhältnis von Soziologie und Theologie zu fassen, um davon ausgehend die Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft mit Blick auf die „Religion“ zu analysieren, bietet sich das Werk der englischen Religionssoziologin Grace Davie (*1946) an. Mit der Formel believing without belonging legte sie einen Ansatz vor, der später unter dem Titel vicarious religion weiterentwickelt wurde.
Die Tagung lotet aus, welche Impulse aus dem interdisziplinären Gespräch um das Werk Davies für Kirchen und Kirchenentwicklung in Deutschland zu erwarten sind.
Prof. Dr. Benjamin Dahlke, Eichstätt
Prof. Dr. Michael Quisinsky, Freiburg
u.a.
Anmeldung und Rückfragen:
Benjamin.Dahlke@ku.de
michael.quisinsky@kh-freiburg.de
Anmeldeschluss: 6. Oktober 2022