Mit Beginn des Krieges wurden ab 1939 neben Kriegsgefangenen auch zivile Arbeitskräfte unter Zwang ins Reichsgebiet verbracht, die in allen Arbeitsbereichen eingesetzt wurden.
In den Mainzer Vororten und Umlandgemeinden bekamen die Betriebe vom Arbeitsamt Fach- und Hilfskräfte zugewiesen, die schon bald vielerorts zum normalen Erscheinungsbild gehörten. Ein großer Teil der Mainzer Zwangsarbeiter*innen arbeitete in Fabriken bzw. bei kommunalen oder Staatsbetrieben. Das größte Lager in Mainz bestand in der M.A.N.-Fabrik in Mainz-Gustavsburg mit etwa 2500 Männer, Frauen und Kinder aus verschiedenen Nationen.
Die Historikerin Christine Hartwig-Thürmer erläutert anhand von Fotos und Dokumenten ihre Forschungen zur Zwangsarbeit in Mainz-Gustavsburg und die Erinnerungsarbeit mit der 2022 eingeweihten Gedenkstätte in der heutigen Stadt Ginsheim-Gustavsburg.
Die Schauspielerin Petra Steck liest danach aus den autobiografischen Erinnerungen eines Zwangsarbeiters bei der Gustavsburger Schiffswerft. Im Februar 1943 wurde der achtzehnjährige Pierre Cordier aus seiner französischen Heimatstadt als Arbeiter auf die Schiffswerft Mainz-Gustavsburg gebracht, wo er bis zur Befreiung 1945 verbleiben musste. Jahre später schrieb er seine Erinnerungen auf, die 2005 auf Deutsch veröffentlicht wurden.
in Kooperation mit FC Ente Bagdad, 1. FSV Mainz 05, Haus des Erinnerns - für Demokratie und Akzeptanz, Landessportbund RLP, Stadt Mainz Frauenbüro, VVN-BdA KV Mainz-Bingen
Anmeldung werden per E-Mail erbeten an: erinnerung@ente-bagdad.de
Die Teilnahme ist kostenfrei.