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miteinander den Sozialraum gestalten

Was gibt es hier vor Ort? Welche nicht-kirchlichen Angebote und Player finden sich in unserem Lebensraum, die ein ähnliches Anliegen haben wie wir? Wie können wir voneinander profitieren und wo sind wir gemeinsam stärker? Was ist uns (gemeinsam) wichtig für diesen Sozialraum? Wo können wir in Kooperation gehen? Wie können wir partizipativ gestaltend wirken? Diesen Fragen gehen die Karten dieses Themenkreises nach. Ziel ist es, den Sozialraum zu erkunden und die eigene Rolle im System vor Ort (neu) zu finden. Es darf neu gedacht und neu gemacht werden. Vielleicht finden sich ja Partner:innen, die Interesse am gemeinsamen Tun haben.

Methodische Ideen

Was Kirche von einer Erdbeere lernen kann?!

Erdbeer-Ekklesiologie

Der Kern des Ganzen findet sich - anders als beim Steinobst wie einer Pflaume - nicht im Zentrum, sondern außen an den Rändern. Kirchliches "Kerngeschäft" findet nicht im Inneren im Schutz des Fruchtfleischs statt (hier ist stattdessen nur ein "geheimnisvoller Hohlraum"!), sondern an den Rändern ganz weit außerhalb davon. Bei der Erdbeere als Scheinfrucht sitzen die "einzelnen, sehr kleinen Früchte auf dem verdickten kegelförmig hochgewachsenen und über 200 verschiedene Aromastoffe beinhaltenden Blütenboden" (Wikipedia).

Mit diesem kreativ-fruchtigen wie tiefsinnigem Bild für eine zeitgemäße Kirche hat Bernhard Spielberg im Dezember 2024 die Teilnehmenden bei einem Kongress zum Nachdenken angeregt (Bericht auf domradio.de). Wir finden das Bild spannend und möchten ermutigen die "Erdbeer-Ekklesiologie“ für den eigenen Kontext zu durchdenken:

  • Was ist unser "Kerngeschäft" als Kirche?
  • Wo platzieren wir uns mit unserem Anliegen und "Kerngeschäft"?
  • Aus welchem Zentrum/Geheimnis leben wir?
  • Welche schmackhaften Aromastoffe bietet unser (kirchlicher) Blütenboden?

Sozialraum erkunden

Den Sozialraum spielerisch erkunden: Einander durch die Räume führen (lassen), persönliche „Spotlights“ setzen, aktiv auf Leute zugehen. Gezielt das Gespräch mit den Menschen vor Ort suchen: Gesprächsangebote bzw. Anlaufstellen schaffen, bei Festen präsent sein etc. 

Die digitale Toolbox "WIR&HIER" von midi (Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung) zur Sozialraumerkundung bietet Ideen für alle, die Netzwerke knüpfen, mit Menschen reden, den Ort erfahren oder analysieren, Gebäude entwickeln oder den Blick auf den Ort verstetigen wollen.

Partizipation ermöglichen

Wäre eine partizipative Leitungsform für unseren Ort passend? Wie sieht es mit der Idee eines Gemeindeteams für die Gemeinde aus? 

Strategische Vernetzung mit Gremien und Akteur:innen anderer sozialer Angebote

Netzwerken ist Beziehungsarbeit. Zeichne ein persönliches Netzwerk mit Kontakten aus dem Sozialraum: Mit wem bin ich regelmäßig in Kontakt? Mit wem nur punktuell? Zu welcher Person aus dem Sozialram hatte ich schon über ein Jahr lang keinen Kontakt mehr? Es kann helfen mit Farben, Positionierung oder Dicke der Striche, Häufigkeit und Intensität der Kontakte visuell deutlich machen.

Stellt euch die Netzwerke gegenseitig vor. Legt die entstandenden Netzwerke mal nebeneinander. Was fällt auf? Wo gibt es Berührungspunkte untereinander? Fallen euch blinde Flecken auf? Nehmt euch die Homepage, Social Media-Accounts, Zeitungen oder auh Liste mit Vereinen, Parteien und Geschäften vor - und überlegt, wo Kontakte sinnvoll sind und wie sie aufgebaut werden können: Was können wir anbieten? Welche Ressourcen können und wollen wir zur Verfügung stellen? Wie können wir miteinander arbeiten und voneinander profitieren?

Mit Storytelling von Projekten erzählen und Menschen dafür begeistern

Wenn eine Idee für ein Projekt vorhanden ist, braucht es Unterstützer:innen, die sich für das Anliegen begeistern. Mit dem Arbeitsblatt "The Purpose Pitch" [PDF] gibt es eine hervorragende methodische Vorlage, um die Projektidee so zu skizzieren, dass sie im Sinne des Storytellings Interessierten präsentiert werden kann.

„miteinander den Sozialraum gestalten“ - Motive des Kartensets