Ich möchte strahlen wie diese Königsfigur!
Ihre goldene Krone ist vom Licht angestrahlt.
Und das Gesicht leuchtet ebenfalls – weil Licht auf es fällt,
aber auch von innen heraus.
Die Augen lächeln ebenso wie der Mund.
Tiefe Grübchen haben sich in den Backen gebildet.
Worüber lächelt diese:r König:in?
Das ist kein „perfektes“ Gesicht:
Da gibt es Narben und Unebenheiten …
Und doch ist da dieses Strahlen!
Die Augen sind geschlossen.
Welches Bild betrachtet der:die König:in mit seinem:ihrem inneren Auge?
Was denkt er:sie gerade?
Manchmal möchte ich die Augen verschließen, um all das Unheil für eine Zeit nicht sehen zu müssen.
Manchmal muss ich die Augen zumachen, weil mir alles zu viel ist und ich mit mir selbst schon reichlich zu tun habe.
Manchmal brauche ich Auszeiten, damit ich mich neu verorten kann,
um überhaupt zu merken und zu spüren, wie es mir eigentlich geht und was in mir los ist.
Manchmal entdecke ich dann ein tiefes Loch, eine offene Wunde, Traurigkeit, Schuld, Angst …
Manchmal entdecke ich aber auch Wunderbares, oft Kleinigkeiten, die mir gar nicht bewusst waren.
Und manchmal – wenn ich es schaffe, die Dunkelheiten auszuhalten und sie mit Gott zu teilen,
Gottes Blick darauf ruhen zu lassen,
dann kann es sein, dass ich im tiefsten Dunkel Lichtspuren erkenne.
Ich will die Augen nicht dauerhaft verschließen.
Aber es tut gut, dies immer wieder für eine bestimmte Zeit zu tun.
Weil ich mich wahrnehmen und spüren will.
Weil ich Gott in mein Leben lassen will.
Weil ich den Blickwinkel ändern will.
Damit Licht in mein Herz einziehen kann.
Damit ich (wieder) strahlen kann.