Ein Bild, das aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann.
Ich lasse meine Blicke über das Bild wandern.
Woran bleibe ich hängen?
Was spricht mich beim Betrachten an?
In welcher der beiden Figuren finde ich mich wieder? In der stehenden, der sitzenden?
Haltungen bieten sich mir dar:
Der eine braucht die Übersicht. Die eigene Position finden, den Kopf frei haben, Bedürfnisse spüren und artikulieren, Selbstbestimmtheit nicht aufgeben, da - sein.
Die andere braucht Klarheit und Begrenzung. Einen Schutzraum haben, gehört und beachtet werden, sich zurückziehen zu können, einfach mal abzuschalten und nicht funktionieren zu müssen, da - sein.
Was ist meine Haltung? Wo gehöre ich hin?
In meiner Haltung bin ich gehalten. Dort, wo ich gerade bin.
Das Bild ist es wert, mehrmals betrachtet zu werden, das Orange zu entdecken, das immer noch kraftvoll aufleuchtet, das ruhige Lächeln, die geschlossenen Augen der Figuren.
Und all das bietet sich auf einem Hintergrund aus welkem Laub dar, das aber an mehreren Stellen schon wieder von neuem Grün durchbrochen wird.
Der Kreis des Lebens wird aufgegriffen, der über unsere begrenzte Sichtweise hinausragt.
Dort, wo mein Auge hängenbleibt, dort ist es gut. Was zählt, ist der Moment.
Gottes Wort und Zusage:
Nie bist du allein unterwegs zu sein.
Die Erfahrung: der Boden trägt. Stürme legen sich.
Das Geschenk: Hilfe darf ich annehmen.
Die Erlaubnis: Halt darf ich auch in mir selbst finden.
Inmitten einer Welt, die nicht heil ist, inmitten der Turbulenzen und dem Chaos, der Unbeständigkeit und Veränderung, der Angst und der Bedrohung bin ich gehalten, beschützt und gesehen.
Rettung