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90. Mittwochskonzert:Die Glocken von Maria Laach

MiKo Nov Krahforst2023-2
Gereon Krahforst (Maria Laach) spielte auf beiden Orgeln in St. Bonifatius
Datum:
6. Nov. 2024
Von:
Bruno Bellinger

Der Organist des 90. Mittwochskonzertes brachte ein außergewöhnliches und ergreifendes Konzert mit. Nach den Einleitungsworten durch Pfr. Wehner stellte der Künstler selbst kurz sein am Schluss gespieltes Werk „Suite Benedictine“ vor, das mit seinem Schlusssatz das Thema des Abends benennt: „Die Glocken von Maria Laach“. Gereon Krahforst, berichtete, dass er dieses Werk in diesem Jahr 2024 den Mönchen von Maria Laach geschenkt habe im Rahmen der Laacher Orgelkonzerte.

Hier bei uns in St. Bonifatius spielte Gereon Krahfeld zunächst auf der Hopkins-of-York-Orgel, der englischen Chororgel im Seitenschiff unserer Bonifatiuskirche. Als erstes spielte er von Noel Rawsthorne das „Prelude on the Londonderry Air“, in dem die bekannte irische Melodie auf gefühlvolle Weise erklingt.

Auch das zweite Stück auf der Chororgel, welches von dem Isländers Páll Ísólfsson stammt, verarbeitet in seinem „Intermezzi“ volksliedhaft-melancholische Themen.

Danach wechselt Krahfeld auf die große Orgel der Empore, der Eule-Orgel.

Er spielte dort zunächst die „Hommage to Perotin“ vom Myron J. Roberts, ein Stück, welches mit lebendigen Quintklängen beginnt, um schließlich zu einem verhaltenen choralartigen Teil überzugehen.

Gerald Near ist ein amerikanischer Kirchenmusiker von dem Krahfeld aus dem Werk „Saint Augustine’s Organ Book“ zwei Gesänge spielte: den Introitus „Requiem aeternam“ und dann „In Paradisium“. Beide Stücke stammen aus der Totenmesse, bzw. dem Begräbnisritus und haben damit einen direkten Bezug zum Monat November, der mit dem Totengedenken an Allerseelen beginnt. Die beiden gespielten Stücke verarbeiten Choral- und Psalmmelodien.

Als ein kleiner Kontrast zu diesen eher ruhigen und meditativen Stücken folgte das „Allegretto“ von William Wolstenholme, der bei Edward Elgar das Orgelspiel studiert und von ihm in seinem kompositorischen Schaffen beeinflusst ist. Das „Allegretto“ ist ein munteres, liedhaftes Stück mit Ohrwurm-Potential.

Passend zum Monat November folgten von Daniel Pinkham, ebenfalls einem Organisten und Komponisten aus den USA, aus der Sammlung „All Saint Day“ (Allerheiligen), die aus 12 Miniaturen besteht, vier kleine Stücke: Paulus, Erzengel Gabriel, Erzengel Michael und Heilige Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik.

Den Schluss- und Höhepunkt des Konzertes bildete die Komposition des heutigen Organisten, der „Suite Benedictine“, ein Stück in vier Sätzen. Der erste Satz verarbeitet das „Alleluja“, es folgen „Psalmodien“ in einem mediativen Stil, dem „Hymnus“ in Variationen und als fulminanter Abschluss „die Glocken von Maria Laach“.

Die Zuhörer bedanken sich mit stehendem Applaus. Der Künstler seinerseits bedankte sich mit einer Zugabe.