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„Von Fußabdrücken und Spuren – nachhaltig bewegt“:Der Hahnenschrei im Juni 2024

Nachhaltig mobil in Zügen des Fernverkehrs
Unser Handeln hinterlässt Spuren auf dieser Erde – im Guten wie im Schlechten. Der „ökologische Fußabdruck“ ist uns allen ein Begriff. Wörtlich hinterlassen wir Spuren, wenn wir uns von einem Ort an einen anderen bewegen. Unsere Fortbewegung hinterlässt sogar deutliche Spuren auf unserem Planeten – sie hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, verursacht sie doch einen hohen Anteil der Treibhausgase, die verantwortlich für den Klimawandel sind.
Datum:
So. 9. Juni 2024
Von:
Verena Stenger

Haben wir im vergangenen Monat das Thema „Reisen“ in den Blick genommen, so möchten wir in diesem Monat das Thema „Fortbewegung im Alltag“ unter die Lupe nehmen und uns mit der Frage auseinanderzusetzen

„Wie kann ich umweltverträglich mobil sein?“

Was ist eigentlich das Problem?

Rund 20 Prozent der in Deutschland verursachten Treibhausgase stammen laut Umweltbundesamt (2022) aus dem Verkehrssektor. Dabei ist der höchste Anteil der Emissionen im Verkehr auf den Straßenverkehr und hier insbesondere auf den PKW-Verkehr zurückzuführen. Im Vergleich einzelner Verkehrsmittel wiederum erzeugt nur das Flugzeug durchschnittlich mehr Treibhausgas-Emissionen als das Auto.

Treibhausgas-Emissionen pro Personenkilometer für das Jahr 2022 im Vergleich:

Flugzeug, Inland:       

238 g

PKW:

166 g

Linienbus, Nahverkehr:

93 g

Straßen-, Stadt- und U-Bahn:

63 g

Bahn Nahverkehr:     

58 g

Bahn Fernverkehr:

31 g

Linienbus, Fernverkehr:

31 g

E-Bike:

3 g

Quelle: Umweltbundesamt

Der menschlich verursachte Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre hat eine zunehmende Aufheizung der Erde mit bedrohlichen Auswirkungen zur Folge. Das Eis der Polkappen schmilzt ab, der Meeresspiegel steigt. Schwere Niederschläge und Unwetter mit verheerenden Überschwemmungen häufen sich, extreme Hitzewellen, Dürren und kaum zu kontrollierende Waldbrände nehmen zu.

Was können wir tun? Ein paar Tipps für eine nachhaltige Mobilität im Alltag:

Mehr nachhaltige Mobilität für Städte: Fahrradstraße in Leipzig

1. Fahrrad statt Auto: Neben weniger Fleisch essen und weniger fliegen gehört weniger Auto fahren zu den sogenannten „big points“ des nachhaltigen Konsums, mit denen wir unsere Klimabilanz deutlich verbessern können. Radfahren, etwa zur Arbeit oder zum Einkaufen, entlastet darüber hinaus die Innenstädte von Abgasen und Feinstaub. Insbesondere für Kurzstrecken ist es sinnvoll, auf das Auto zu verzichten, denn der Motor verbraucht erheblich mehr Sprit im kalten als im warmen Zustand. Alternative auch hier: zu Fuß gehen oder aufs Fahrrad umsatteln – sich aktiv zu bewegen ist außerdem nicht nur für Klima und Umwelt gut, sondern auch für die eigene Gesundheit. So verbessert laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) regelmäßiges Fahrradfahren die Herzgesundheit erheblich und hat darüber hinaus noch eine Reihe weiterer Vorteile für die Gesundheit. In Großstädten lassen sich mittlerweile Lastenräder ausleihen, mit denen der Einkauf auch ohne Auto erledigt werden kann.

2. Lesen statt lenken: Ökologischer als die Fahrt mit dem eigenen Auto sind öffentliche Verkehrsmittel wie Bus oder Zug. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zum Auto können Passagiere die Fahrtzeit aktiv nutzen – etwa um zu lesen oder zu arbeiten. Der Umstieg auf den ÖPNV ist aber insbesondere in ländlichen Regionen (noch) nicht ohne große Zeitverluste möglich.

3. Teilen statt besitzen: Bei Carsharing, Ridepooling & Co. handelt sich um neue Formen von Mobilität, die zum Ziel haben, den Verkehr effizienter zu gestalten, Ressourcen zu sparen und den Verkehr insbesondere in den Städten zu entlasten. Beim Carsharing teilen sich die Nutzer gemeinschaftlich zugängliche Autos, beim Ridepooling handelt es sich um ein digitalbasiertes Mobilitätsangebot, bei dem Fahrtanfragen von mehreren Personen gebündelt werden, die in eine ähnliche Richtung wollen. Die privat organisierte Fahrgemeinschaft ist immer noch das Stichwort für den nachhaltigen Weg zur Arbeit. „Shared Mobility“ liefert so auch Antworten für Staus und Parkplatznot in den Städten.

Elektroauto an der Ladestation

4. E-Auto statt Benziner: Wer ein eigenes Auto benötigt, sollte ein kompaktes Modell wählen, das vergleichsweise wenig Kraftstoff verbraucht. Auch die Anschaffung eines Elektroautos ist sinnvoll. Das E-Auto ist in der Gesamtbilanz umweltfreundlicher als ein PKW mit Verbrennungsmotor. Die höheren Produktionsemissionen bei einem E-Auto werden durch die geringen Nutzungsemissionen im Verlauf der Nutzungsdauer mehr als ausgeglichen, insbesondere wenn das Auto mit regenerativem Strom geladen wird.

5. Zug statt Flug: Innerhalb Deutschlands am besten gar nicht mehr fliegen und sich für Bahn oder Bus entscheiden.

Schon gewusst?

Eine Analyse von Telekom und Verivox kam 2019 zu folgendem Ergebnis:

Ein Auto in der Stadt rechnet sich nicht.

Sowohl Singles als auch Familien leben günstiger, wenn sie stattdessen öffentliche Verkehrsmittel sowie Mietwagen und Carsharing-Angebote nutzen – Singles sparen mehr, Familien etwas weniger. In dieser Rechnung noch nicht enthalten sind die Lebenszeit, die viele Großstädter täglich im Stau oder bei der Parkplatzsuche vergeuden, sowie die Mengen an Abgasen und Feinstaub, mit denen sie die Luft verschmutzen.

Quelle: Eigner (2021) , S.178

Tippgeber des Bistums Mainz zum Thema Mobilität

© Die Idee für das „grüne Jahr“ stammt von Jennie Sieglar, ehemalige Moderatorin der logo!-Kindernachrichten. Sie hat ihre Erfahrungen in dem Buch Umweltliebe: Wie wir mit wenig Aufwand viel für unseren Planeten tun können (Piper, 2019) niedergeschrieben.

Weitere Quellen:

Umweltbundesamt, Vergleich der durchschnittlichen Treibhausgas-Emissionen einzelner Verkehrsmittel im Personenverkehr – Bezugsjahr 2022, TREMOD 6.51

Eigner, Christian: Grüner leben nebenbei: Was jeder für Klima und Umwelt tun kann. Berlin: Stiftung Warentest, 2021

 

Weiterführende Informationen erhalten Sie auch auf den Seiten des Bistums Mainz sowie im Tippgeber zum Thema Mobilität.