Wir beglückwünschen Sie zur Geburt Ihres Kindes! Wir freuen uns mit Ihnen, dass Sie Ihr Kind taufen lassen wollen.
Eine Taufe - viele Fragen:
Wo melde ich mein Kind zur Taufe an?
Die Anmeldung des Kindes erfolgt in dem Pfarrbüro des Ortes, in dem Sie wohnen bzw. in dem die Taufe stattfinden soll
Der Taufe des Kindes steht übrigens auch dann nichts im Wege, wenn die Eltern unverheiratet sind, wenn Vater oder Mutter bereits früher verheiratet waren oder wenn Sie Ihr Kind alleine erziehen.
Was brauche ich zur Anmeldung?
Benötigt wird die „Geburtsbescheinigung für religiöse Zwecke", die Ihnen das Standesamt zusammen mit der Geburtsurkunde ausstellt.
Für den oder die Taufpaten wird ein so genannter "Patenschein" im Pfarramt, das für den Wohnsitz des Paten zuständig ist (www.pfarreifinder.de), ausgestellt. Auch diese Bescheinigung wird vor der Taufe benötigt.
Wo soll mein Kind getauft werden?
In der Regel wird Ihr Kind in der Pfarrei getauft, in der Sie laut Personalausweis gemeldet sind. Sie können Ihr Kind jedoch, in Absprache mit dem Pfarrer, auch in einer anderen Kirche taufen lassen.
Es ist schön, wenn Sie mit der Wahl der Taufkirche auch Ihren Bezug zur Gemeinde ausdrücken wollen, in der Sie leben und in deren Gemeinschaft Ihr Kind aufgenommen wird.
Wann soll mein Kind getauft werden?
Früher fand die Taufe in der Regel schon wenige Tage oder auch nur Stunden nach der Geburt statt. Heute entscheiden sich Eltern oft in den ersten Lebensmonaten für die Taufe ihres Kindes. Manche möchten es auch ihrem Kind überlassen, erst im Jugend- oder Erwachsenenalter selbst zu entscheiden, ob es sich taufen lassen möchte. Es gibt keine "letzte Frist" für die Taufe.
Wann sind Tauftermine?
Das ist sehr unterschiedlich geregelt und sollte vor Ort abgeklärt werden.
Was ist ein Taufgespräch?
Das Taufgespräch dient der Vorbereitung auf die Taufe. Die Taufpaten können einbezogen werden.
Der Taufspender möchte Sie erst einmal näher kennen lernen. Gesprächsthema kann die Feier der Taufe sein, aber auch Ihr Kind sein, sein Heranwachsen, Ihr verändertes Leben als Mutter oder Vater, als Familie. Es kann auch darum gehen, warum Sie sich für die Taufe Ihres Kindes entschieden haben, oder um das, was Ihnen am Glauben und an der Kirche wichtig ist und was Sie davon Ihrem Kind mitgeben möchten.
Was können Paten tun?
Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „ Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen.“In dieser Aussage klingt an, dass das Leben mit Kindern vielfältige Anforderungen und Aufgaben mit sich bringt. Dabei können Eltern heute oftmals nicht auf ein ganzes „Dorf“ als Netzwerk zurückgreifen, um diese Anforderungen zu meistern.
Getauft ist ihr Kind aber nicht allein unterwegs. Paten können ihr Patenkind unterstützen, um mit dem Glauben vertraut zu werden. Das heißt nicht, dass sie auf jede Glaubensfrage eine Antwort haben müssen.
Gemeint ist vielmehr: Wie geht das, heute ein Christ oder eine Christin zu sein? Sie geben Hinweise durch die Art und Weise, wie Sie leben, wie Sie mit Menschen umgehen und wie Sie Gott und Jesus Christus, dem Glauben und der Kirche einen Platz in Ihrem Leben geben.
Das Kind braucht neben seinen Eltern Menschen wie sie, die ihm Mut machen auf diesem Weg, der heute nicht mehr selbstverständlich ist.
Die Kirche tauft Kinder in der Hoffnung, dass sie in den Glauben hineinfinden. Die Taufe ist erst der Beginn. Paten helfen mit, dass sich aus dem guten Anfang mit der Taufe ein Weg entwickelt, auf dem das Kind gern mit Gott unterwegs ist und sein Leben unter seinem Segen meistert.
Wie wird der Taufgottesdienst vorbereitet?
Gemeinsam mit dem Taufspender besprechen Sie den Ablauf der Tauffeier. Damit die Taufe ein Fest wird, sind Sie eingeladen sich persönlich einzubringen, mit Liedvorschlägen, Gebetsanliegen und Segenswünschen.
Zu Beginn der Tauffeier werden Sie dannach gefragt, was Sie von der Kirche erbitten. Im weiteren Verlauf fragt der Taufspender nach dem Glauben von Eltern, Paten und mitfeiernder Gemeinde.
Nach der eigentlichen Taufe, dem Übergießen mit dem Taufwasser, wird Ihren Kind als Zeichen der neuen Würde ein weißes Taufkleid übergeben. Den Eltern wird von den Paten die entzündete Taufkerze überreicht.
Darf man fotografieren?
Die Taufe ist ein wichtiger Moment im Leben der Familie, den man gerne auch in Fotos festhält. Denken Sie aber bitte daran, dass es in erster Linie ein Gottesdienst ist und kein "Fotoshooting".
Taufkerze und Taufkleid
Nach der Taufe - dem Übergießen mit Wasser im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes - erhält der Täufling drei Zeichen, an denen seine neue Würde als Christ deutlich wird: eine Kopf-Salbung mit Chrisam-Öl wie das früher nur bei den Königen üblich war, eine Taufkerze (symbolisiert Christus als Licht, das dem Täufling auf dem Lebensweg leuchten soll) und ein weißes Kleid als Symbol, dass ein "neuer Mensch" angezogen wird. Kerze und Kleid dürfen Sie nach Ihren Vorstellungen gestalten. Das weiße Kleid (man kann es auch in der Kirchengemeinde ausleihen) wird erst nach der Taufe an- oder aufgelegt, um die Symbolik zu verdeutlichen.
Was bedeutet die Taufe?
Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Kinder sind Gäste, die nach dem Weg fragen. Unsere kleinen „Gäste" leben mit uns, wir Eltern versorgen sie mit allem, was sie zum Leben brauchen, und wir haben oft viel Freude bei dem, was wir mit ihnen erleben. Doch sie werden die Wohngemeinschaft mit uns irgendwann verlassen - wie Gäste.
Und wie Gäste auf der Durchreise, so fragen uns die Kinder nach dem Weg, nach dem Weg ihres Lebens und nach dem Ziel. Nicht nur auf der Straße braucht man ein Ziel, um sich zu orientieren. Wer das Kind ohne eine Lebensperspektive auf den Weg schickt, der macht es ihm schwer, sich zurechtzufinden.
In der Feier der Taufe bieten wir dem Kind eine Orientierung: Gott als Ziel jedes Menschen. Ob der Täufling dann seinen Lebensweg wirklich konsequent daran ausrichtet, muss er selbst entscheiden - in jeder Phase seines Lebens aufs Neue.
Zugleich gibt die Taufe dem Kind viele neue Wegbegleiter mit auf den Lebensweg: die Paten, die Christen, die sich in der Pfarrgemeinde und in der weltumspannenden Kirche engagieren - aber vor allem Jesus Christus selbst, der gesagt hat: „Ich bin bei euch alle Tage."
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Kind viele gute Erfahrungen auf dem Weg mit Gott.
(Nach: www.bistummainz.de)