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Konzerterlös für Obdachlosenhilfe

Der Martinschor und das Gebetsstundenformat "Frei(e)Zeit" hatten im Januar zu einem gemeinsamen Konzert in die Wiesoppenheimer Martinskirche eingeladen - nun haben sie den Erlös aus der Veranstaltung an die Obdachlosenhilfe des Wormser Caritasverbands gespendet.
Spendenübergabe Benefizkonzert Martinschor
Datum:
20. März 2024
Von:
Michael Beermann

Spendenübergabe Konzert Martinschor und "Frei(e)Zeit"1.500 Euro kamen aus dem Benefizkonzert und der Spendenaktion von Martinschor und "Frei(e)Zeit" zusammen - und wurden nun an den Caritasverband Worms übergeben. Der Betrag soll für die soziale und kulturelle Teilhabe von Obdachlosen genutzt werden.

Unter dem Titel "Lichtblicke" hatte der Martinschor gemeinsam mit dem Gebetsstundenformat "FREI(e)ZEIT" bereits Ende Januar zu einem gemeinsamen Konzert in die Martinskirche in Wiesoppenheim - offizielle Pilgerkirche am "via sancti martini" - eingeladen. Einfühlsame Texte und Impulse, dazu musikalische Beiträge vom "FREI(e)ZEIT"-Team und dem Martinschor unter Leitung von Yvonne Rudek bewegten knapp 200 Konzertbesucher spürbar. Aus  der Spendenaktion der "FREI(e)ZEIT" und dem Erlös des Abends kamen 1.500 Euro zusammen, die am Dienstag, 27. Februar, an die Obdachlosenhilfe des Wormser Caritasverbandes übergeben wurden.

In den Räumlichkeiten des Psychosozialen Zentrums in der Renzstraße trafen sich Katharina Bertz ("FREI(e)ZEIT") und Vertreter des Martinchors mit Caritas-Mitarbeiter:innen: Anja Jäger (Leitung Psychosoziale Dienste), Tanja Lemper (Stadtteilbüro Nordend) und Uwe Nichulski (Suchtberatung). Anja Jäger gab einen allgemeinen Überblick über den Caritasverband mit seinen vielfältigen Angeboten im Bereich der psychosozialen Dienste und Beratungen in Worms. Uwe Nichulski stellte den Bereich Suchtberatung und -prävention für Betroffene und deren Angehörige vor. Und schließlich informierte Tanja Lemper über die Stadtteilarbeit im Wormser Nordend, wo die Mitarbeiter:innen ebenfalls mit viel persönlichem Engagement bei jeglichen Fragen und Problemen zur Seite stehen. Insbesondere der Gesundheitsladen sei ein wichtiges  Angebot zur ärztlichen Versorgung für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz, die sonst "durch das soziale Netz fallen".

Die aktuelle Problematik von Obdachlosigkeit in Worms bewegte die Anwesenden sichtlich. Dass Menschen auch hier in Worms nach persönlichen Schicksalsschlägen oder Krankheit "auf der Straße" leben, sei der breiten Öffentlichkeit viel zu oft nicht wirklich bekannt oder bewusst, so Lemper. Häufig hätten diese eben keine Krankenversicherung oder litten unter psychischen Erkrankungen und Suchtproblematiken. "Wir leben hier doch in unserer Wohlstandsblase und sehen so wenig von dem, was eigentlich los ist in unserer Stadt", so ein Chormitglied sichtlich aufgewühlt.

Umso interessierter nahmen die Gäste die Schilderungen über die Arbeit der Caritas in den Notunterkünften in der Hafenstraße und auf dem Salamandergelände auf. Zu Obdachlosigkeit, Erkrankung und gesellschaftlicher Ächtung komme häufig emotionaler Stress hinzu, wenn Menschen auf kleinem Raum miteinander auskommen müssen. Konflikte seien hier vorprogrammiert, die auch Sicherheitsdienste nicht auflösen können, schilderte Lemper.

Am Ende des Abends wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig es gerade für Menschen in Notlagen ist, trotzdem an der Gesellschaft teilzuhaben und gesehen zu werden. "Unser bescheidener Beitrag soll dazu eingesetzt werden, diese Menschen ein wenig vom Rand in die Mitte der Gesellschaft hinein zu holen", sagte Katharina Bertz. Dies soll geschehen etwa durch gemeinsame Grillfeste, Gutscheine für Veranstaltungen oder einfach nur mal den Kaffee mit Kuchen in der Stadt.

Und so können "Lichtblicke", die bereits Anfang des Jahres über 200 Konzertbesucher verzaubert haben, weitergegeben werden und wirken. Danke!

Text: Caroline Wieland; bearbeitet Thomas Jäger