Schmuckband Kreuzgang

Katholische Pfarrkirche St. Josef in Bobstadt/Ried

St. Josef Innenraum (c) Lioba Neuhaus

Mit dem Neubau der St. Josephs-Kirche wurde ein langjähriger Wunsch der seit 300 Jahren bestehenden Kirchengemeinde von Bobstadt, die bis zum Jahre 1958 Filiale der Mutterpfarrei Hofheim/Ried war, verwirklicht.

Bereits am 15 Dezember 1913 selbstständige Kirchengemeinde geworden, erhielt Bobstadt im Jahre 1927 eine vom Architekten Philipp Preis aus Mainz errichtete Holzkirche, die am 5 Juli 1927 von Bischof Ludwig Maria Hugo benediziert wurde.Das stark Wachsen der Gemeinde nach dem 2. Weltkrieg machte einen Kirchenneubau erforderlich.

Mit der Einrichtung der Pfarrei am 15. April 1958 erhielt dieser Gedanke neuen Antrieb. Bischof Dr. Albert Stohr erteilte die Genehmigung zum Bau der neuen Kirche Weihnachten 1960. Am Fest Maria Lichtmeß, dem 2. Februar 1962, erfolgte der 1. Spatenstich. Am 27. Mai 1962 waren die Bauarbeiten so weit gediehen, dass Domdekan Kallfelz aus Mainz den Grundstein zur neuen Kirche legen konnte. Am 21. Juli 1963 war der Kirchenbau vollendet und erhielt durch Weihbischof Dr. Reuß seine Weihe.

Die neue Kirche in Rechteckform, nach Entwurf und Plänen von Regierungs-Baumeister van Aaken, Würzburg, erbaut, ist 26,50 m lang und 16,30 m breit. Die Traufhöhe beträgt 9,50 m. Mittelpunkt der Kirche und von allen Seiten sichtbar ist der Altar, von dem gilt: du bist gebenedeit unter den Steinen. Einziger Schmuck sind die bunten Glasbetonfenster (Entwurf L.Gastl, Würzburg; Ausführung J. Donat, Gelsenkirchen-Buer). Das große Portalfenster am Eingang stellt den brennenden Dornbusch mit Moses dar: „Ziehe die Schuhe von den Füßen, denn der Ort, an dem du stehst, ist heiliger Boden.“ Ex.3,5.                                                                 

Die beiden Chorfenster sind eine Darstellung der neun Chöre der Engel. Die Kirchenväter sprechen in Allegorien von den Engelchören. An Stellen des ursprünglich zehnten Chores mit Luzifer, der abgefallen ist, seien die Menschen getreten. So wird die versammelte Gemeinde, die neun Chöre der Engel stets vor Augen, an ihre Aufgaben erinnert, mit den Engeln stets Gott zu loben.

Die neue Orgel von der Orgelbaufirma Gebr. Späth, Ennetach-Mengen, war zum 2. Jahrestag der Kirchweihe fertiggestellt und wurde am 18. Juli 1965 geweiht. Sie hat 9 Register und ist spielbar auf 2 Manualen und Pedal.„Ihr Klang vermag den Glanz der kirchlichen Zeremonien wunderbar zu steigern und die Herzen mächtig zu Gott und zum Himmel emporzuheben“ (Liturgie-Konstitution des II. Vatikanischen Konzils über die Pfeifenorgel).

An der Südwand der Kirche schließt sich ein Seitenbau an, in dem die Sakristei und das Jugendheim untergebracht sind.

Turm und Kirche sind durch eine Kapelle, die der Muttergottes geweiht ist, miteinander verbunden. Das schlichte Muttergottesbild, Maria mit dem Kind, ist eine Ölreproduktion von Salus populi Romani aus Rom ( Restaurator Josef Löwe, Mainz). Die 15 Kreuzwegstationen in unserer Kirche stammen aus der St. Franziskus-Schule Olpe i. W.

Der Turm, der als Kampanile südlich des Haupteingangs errichtet ist, misst auf einer Grundfläche von 4x4 m mit aufragendem Kreuz 32,50 m. Die 3 Glocken sind ein Geschenk der Zivilgemeinde. Sie sind gegossen in der Glockengießerei Schillig, Heidelberg, und sind abgestimmt auf das Te Deum-Motiv. Die Josephsglocke, Ton f, 21 Ztr. trägt die Inschrift: Gut ist`s, den Herrn zu preisen, und Deines Namens Lob zu singen, Allerhöchster. Ps.91,1.- Heiliger Joseph, unser treusorgender Schutzpatron, bitte für uns.          

Die Muttergottesglocke, Ton as, 15 Ztr., trägt die Inschrift: Hochpreiset meine Seele den Herrn! Lk.1,46.- Maria, Königin des Friedens, bitte für uns. Die Johannesglocke, Ton b`, 10 Ztr., trägt die Inschrift: Gott ist die Liebe.1 Joh..4,16. Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht. Ps.94,7.- Heiliger Johannes, Jünger der Liebe, bitte für uns. 

Die Glockenweihe erfolgte am 14. September 1963 durch Generalvikar Haenlein.

Hoffmann-Pfarrer