2. Ostersonntag

2. Ostersonntag, 19.4.2020

Liebe Gemeindemitglieder,

die Osterfeiertage sind vorbei. Ich hoffe, Sie haben diese Tage
äußerlich und innerlich den Umständen entsprechend gut begehen können.
Nun ist der 'Alltag' (soweit wir in dieser Pandemiezeit von Alltag
sprechen können) ein Schrittchen wieder eingekehrt - und wird in den
nächsten Wochen nach und nach weiter einkehren.
Wir als Kirche feiern aber noch weiter Ostern. Da gibt es die Osteroktav
(die acht Tage des Festes), die am 2. Ostersonntag, dem Weißen Sonntag
ihren Abschluss findet; da gibt es die 50-tägige Osterzeit bis zum
Pfingstfest.

Da wir - laut den Beschlüssen der Bundes- und Landespolitiker*innen vom
Mittwoch - auch weiterhin Einschränkungen auf uns nehmen sollen/müssen
(so wird es mindestens bis Anfang Mai auch weiterhin keine öffentlichen
Gottesdienste geben), bleiben wir auch weiterhin unter anderem auf
diesem Weg miteinander in Kontakt.
Deshalb sende ich Ihnen heute beiliegenden Impuls zum kommenden 2.
Ostersonntag zu.

mit herzlichen Grüßen
mit dem weiterhin gültigen "Bleiben Sie gesund"-Wunsch
Wolfram Schmidt

Impuls zum 2. Ostersonntag

19.4.2020

„Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: ‚Friede sei mit Euch!‘“

Sonntagsevangelium: Joh 20, 19

Da sitzen sie, die Jünger: hinter verschlossenen Türen.

Da sitzen wir, die Christen: hinter teilweise verschlossenen Türen.

Die Jünger: nicht ganz freiwillig; voller Furcht, ihnen könnte das gleiche geschehen, wie Jesus: Verfolgung, Leid, Tod.

Wir: zum Teil nicht freiwillig; aus Vorsicht vor dem Covid-19-Virus bleiben wir so weit es nötig ist zuhause.

Wie mag es den Jüngern dabei ergangen sein?

Wie ergeht es uns dabei?

Und dann:

Plötzlich ist Jesus da!

Der Auferstandene kommt durch die verschlossenen Türen hindurch!

Er spricht zu den Versammelten: „Friede sei mit Euch!“

„Habt keine Furcht vor den Juden, die Euch verfolgen könnten!“

„Habt keine Furcht vor dem Alleinsein und der Isolation!“

„Habt keine Furcht davor, dass Ihr Euch auf die Nerven geht, dass alles zum ‚Kotzen‘ ist und Ihr am liebsten weglaufen möchtet!“

„Habt keine Furcht, dass Ihr alles allein durchstehen müsst!“

„Ich bin bei Euch!“

Dann zeigt Jesus den Jüngern seine Wundmale, eine Woche später auch dem Thomas, den er auffordert, seine Hände in die Male zu legen.

Dann spricht Jesus auch zu uns:

„Ich umarme Euch – denn ich brauche keinen Abstand einzuhalten!“