Schmuckband Kreuzgang

Impuls

welke Blätter (c) E. Wanka
welke Blätter
Datum:
Sa. 2. Nov. 2024
Von:
Edith Wanka

Liebe Mitchrist:innen!

 

Der heutige Allerheiligen - und der morgige Allerseelentag laden uns dazu ein,

der Menschen zu gedenken, die vor uns in der Nachfolge Jesu gelebt haben und

im Vertrauen, dass auch sie auferstehen werden, gestorben sind.

Auch die weiteren Gedenktage – wie der Volkstrauertag und der Totensonntag - laden uns nicht nur ein, an die Verstorbenen zu denken, sondern ebenso an unseren eigenen Umgang mit Verlust, Tod und Trauer…

Ich kenne die Rede von „der Kunst des Lebens und der Kunst des Sterbens“. Beides gehört zusammen. - Wenn ich darüber nachdenke, was die Endlichkeit allen Lebens für meine eigene Lebensführung bedeutet, überlege ich, was mir wichtig ist, welche Ziele ich habe… Letztendlich benenne und wähle ich, welchen Sinn ich für mein Leben sehe. Die Antwort/en auf diese Frage wird/werden – im besten Fall – mein aktuelles und zukünftiges Leben prägen und tragen.

 

Mir geht seit Tagen der Film „Der Buchspazierer“ nach, den ich mir innerhalb von

8 Tagen 2x hier in Büdingen im Kino angeschaut habe. Ich war/bin fasziniert über die Tiefe der schauspielerischen Darstellung und die tiefgründigen Themen, die berührt wurden. Denjenigen, die mich bei den Kinobesuchen begleitet haben, erging es ähnlich.

Damit ich nicht zu viel verrate: Die Hauptperson, Karl Kollhof, lebt mehr mit den Büchern eines Buchladens und den eigenen als im Kontakt mit anderen Menschen. Erst im Laufe des Filmes erahnt man, was der Grund dafür sein könnte.

Eines Tages schließt sich die 9 - jährige Schascha dem älteren Mann auf seinen Buch-Auslieferungstouren durch die Stadt an.

Zuvor sieht man, dass sie - wenn sie aus der neuen Schule nach Hause kommt - das Foto ihrer verstorbenen Mutter begrüßt und ihr erzählt, was sie erlebt hat … Ihr Vater wollte einen Neuanfang und ist – am neuen Wohnort - damit beschäftigt, seine Arbeit zu erledigen und sein Kind zu versorgen … für seine Tochter stark zu sein.

Der, den Schascha „Buchspazierer“ nennt, pflegt ein ähnliches Ritual wie ihre Mutter es tat, bevor sie ein Buch in ihre Hände nahm. Das macht das Mädchen neugierig …

 

Die Kunden, denen Karl Kollhof ausgewählte Bücher bringt, verbindet – ohne dass sie voneinander wissen – ein sehr ähnlicher Umgang mit Verlust, Tod und Trauer…

Sie lassen den Schmerz des Erlebten nicht an sich heran … Schascha gewinnt die Herzen der Menschen, denen sie zusammen mit dem „Buchspazierer“ begegnet.

Sie spürt und benennt, dass etwas nicht stimmt und hilft sich und den anderen neu ins Leben zurück….

 

Im Flyer zum Film steht „Eine herzerwärmende Geschichte über den Zauber der Literatur, über die Liebe und das Leben.“

 

Wenn Sie können, schauen Sie sich diesen Film an! – Er macht nachdenklich, bringt zum Lachen und auch mal zum Weinen. Mir hat er Lust darauf gemacht, den gleichnamigen Roman von Carsten Henn zu lesen auf dem, der Film beruht.

 

Ihnen und Ihren Lieben eine gesegnete Zeit!

Edith Wanka