Schmuckband Kreuzgang

Impuls

Tür (c) E. Wanka
Tür
Datum:
Sa. 30. Nov. 2024
Von:
Magdalena Nenninger

Advent - Türen in unserem Leben

Wann hast du das letzte Mal entscheiden müssen, welche der vielen möglichen Türen in deinem Leben du öffnen solltest? Immer wieder stehen wir vor solchen Entscheidungen und der Frage „Ist das die richtige Tür, die ich jetzt öffne?“ Meistens haben wir ein wenig Kenntnis und Vorstellungen, was uns hinter der Tür erwartet, z. B. bei der Berufswahl oder PartnerInnenwahl.

Zweimal in unserem Leben wissen wir allerdings nichts darüber, was hinter der Tür auf uns zukommt. Zum ersten Mal geschieht das bei unserer Geburt. Wir müssen aus dem schützenden, aber auch engen Mutterleib in ein Leben eintreten, das für uns vollkommen anders und neu ist. Am Ende dieses Lebens erwartet uns dann wieder eine Tür, durch die wir ebenfalls in eine uns völlig unbekannte neue Situation gelangen.

Im Mutterleib hatten wir die Aufgabe - von unserer Mutter unterstützt – zu wachsen und zu reifen, um das neue Leben bestehen zu können. Dieses Wachsen und Reifen fort zu-führen, dürfte auch in unserem jetzigen Leben unsere Hauptaufgabe sein. Dabei ist es vielleicht gar nicht so wichtig, welche Tür wir jeweils öffnen, sondern mehr, wie wir den Raum hinter einer neuen Tür gestalten. Nach anfänglicher Hilfe durch unsere Eltern sind wir später bei der Bewältigung dieser Aufgabe meist auf uns selbst gestellt.

Oder gibt es auch hier eine Hilfe und Orientierung? Jesus verspricht: „ich bin die Tür, wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden“. (Joh.10.9) Auch schon im Psalm 139 finden wir die tröstlichen Worte: „Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich… du umschließt mich von allen Seiten und legst deine Hand auf mich. Und Paulus erklärt in Athen auf dem Areopag „Denn Gott ist in jedem von uns ganz nah. Durch ihn leben, regen wir uns, sind wir“. (APG 17,28)

Ich denke mit diesen Zusicherungen können wir unser Leben meistern und sind auf das nächste Dasein gut vorbereitet. Und wenn es uns manchmal auch nicht gelingt, hinter einer Tür den neu geöffneten Raum gut auszufüllen, können wir auf das Versprechen des Adventsliedes hoffen „Macht hoch die Tür … es kommt der Herr der Herrlichkeit … ein Heiland …“ der uns auch nach dem Öffnen der letzten Tür bei der Hand nimmt und alles heilt, was uns trotz gutem Willen nicht gelungen ist.

Magdalena Nenninger