Impuls zu Weihnachten „Der weihnachtliche Blick“
Am letzten Freitag war ich bei Freunden zum Teetrinken verabredet. Dabei habe ich auch die bereits aufgestellte, schön arrangierte Krippe betrachtet, und gesagt:
„Du, Silvia, schau mal, Maria und Josef schauen gar nicht auf das Kind!“
Daraufhin hat meine Freundin die beiden kleinen Figuren etwas gedreht, so,
dass deren Blick Richtung Jesus in der Krippe ging.
Schon in Kindertagen habe ich – nachdem unser Vater bei uns zu Hause zusammen mit meinem älteren Bruder die Krippe aufgebaut hatte – noch einmal „heimlich nachjustiert“ und alle Figuren – selbst die Schafe – auf das Jesus - Kind in der Krippe ausgerichtet.- Dass mich diese Unaufmerksamkeit schon als Kind störte, kann man belächeln, einen Tick nennen …
Als Erwachsene wurde mir irgendwann deutlich, dass das einen tieferen Sinn hat:
Weihnachten lädt uns ein, auf das Kind in der Krippe zu schauen!
Unseren Blick auf das Wunderbare zu lenken, dass sich Gott im neugeborenen Kind schenkt. ER sich klein und hilflos in die Hand der Menschen gibt …
Jedes neugeborene Kind ist ein Wunder! Es braucht unsere Aufmerksamkeit und Fürsorge, damit es wachsen und gedeihen kann. Und, wenn das Kind später unseren Blick erwidert und vielleicht sogar lächelt, verzaubert das jede/n …
Auf einem Kalenderbild habe ich vor vielen Jahren gelesen: „Das Staunen an der Krippe kann drei Minuten dauern oder ein ganzes Leben.“
Dass wir diesen „weihnachtlichen Blick“ auch in unserem Alltag bewahren und das Staunen an der Krippe nicht verlernen, das wünsche ich uns allen!
Gesegnete Weihnachten!
Edith Wanka