Schmuckband Kreuzgang

Impuls zum 1. Fastensonntag

Impuls 1. Fastensonntag (c) Z. Wojcik
Impuls 1. Fastensonntag
Datum:
So. 6. März 2022
Von:
Zbigniew Wojcik, Pfr.

„Hier bin ich, du hast mich gerufen“ (1 Sam 3,5) - diesen Satz aus dem 1. Buch Samuel hat unser Bischof Peter Kohlgraf an den Anfang seines diesjährigen Fastenbriefes gestellt.

Die Bibel gibt uns zahlreiche Beispiele, wie Gott zu uns Menschen spricht und erzählt oft von Menschen, die Gottes Stimme hören.

Bischof Kohlgraf lädt uns in dieser Fastenzeit ein, auf Gottes Wort, auf seine Stimme zu hören:

„Rechnen wir mit Gott und seiner Stimme, aber halten wir auch sein Schweigen aus!“

 

In einer Welt voller Geräusche, Worte, Musik und Lärm sind unsere Ohren einer ständigen Beschallung ausgesetzt. Nicht ohne Folgen – etwa jede 5. Person in Deutschland ist hörgeschädigt und Millionen leiden unter Tinnitus. Können wir Gottes Stimme da noch heraushören?

 

Eine Schwerhörige hat mir einmal anvertraut: „Manchmal sind die Hörgeräte ein Segen. Wenn alle um mich herum durcheinanderreden und ich nichts verstehe, dann schalte ich meine Ohren aus und kann in mich hinein hören. Und trotzdem bin ich nicht allein“.

 

Wenn mir Gottes Stimme zu Herzen gehen soll, brauche ich einen ruhigen Ort.

Mein Körper, mein Herz, mein Hirn und meine Seele müssen zur Ruhe kommen können.

Erst dann kann ich offen sein für die heilsame Botschaft Gottes.

Besonders schön ist es, dies gemeinsam mit anderen zu erleben, zum Beispiel in einem Gottesdienst. Wenn ich mich neu mit Gott verbunden habe und meine Mitte gefunden habe, kann ich meine Umgebung auch wieder intensiver wahrnehmen.

 

Die Fastenzeit lädt uns wieder ein, die eigene „Wüstenerfahrung“ zu machen, um die Stimme Gottes zu hören.

Ich wünsche uns allen, dass wir in den kommenden Wochen einen ruhigen Ort finden können, um offen zu werden für sein Wort, das uns - in dieser beunruhigenden Zeit in Europa – Zuversicht, Kraft und Mut schenkt.

 

Zbigniew Wojcik, Pfr.